Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1909) (9)

Po bis zur Donau 350 Millien (518 Kilometer) weit angelegt.') Im Westen entstanden die in den Jtinerarien des dritten und vierten Jahrhunderts verzeichneten Straßen mit den Endpunkten Como und Bregenz. Und zwar von Como zunächst nach Chiavenna, 
wo sich die Straße gabelte. Die eine Straße lief durch das Bergell nach Tinzen im Oberhalbstein und überschritt also entweder den Septimcr oder die Maloja und den Julier. Von Tinzen ging der Straßen- zug über die Lenzerheide nach Chur. Die andere Straße führte von Chiavenna allem Anscheine nach über den Splügen nach Chur. Auch aus dem Tessin führte eine Straße nach Chur, wahrscheinlich über den Bernhardin.') Von Chur, dem Knotenpunkte dieser Straßenzüge, über die Luziensteig uach Magia, uud von hier über Clunia (Altenstadt-Brederis bei Feldkirch) nach Bregenz. Oechsli') mmmt an, daß sich in Magia eine Seitenstraße abgezweigt habe, die über den Rhein nach dem Walen- nnd Zürchersee ging. Für den Straßenzug durch unser Land haben wir Anhaltspunkte an den Römerbauten in Triesen, Schaan und Nendeln. Da der Rhein damals noch nicht eingedämmt uud ein großer Teil der Talebene sumpfig war, so 
wird sich die Straße der Berglehne entlang ober- halb des Sumpf- und Ueberschwemmnngsgebietes hingezogen haben. Von Vaduz bis Galmist wird daher die Straßenlinie nicht erheblich von der jetzigen Landstraße abgewichen sein. Bis jetzt sind noch keine Reste römischer Straßenanlagen bei uns sicher konstatiert worden. Es ist das auch sehr erklärlich, wenn man bedenkt, daß sich bei uns im Laufe der Zeiteu auf weite Strecken die untere Berglehne durch von Zeit zu Zeit sich folgende Rüfeauflagerungen erhöht hat. Mit der Eroberung Rätiens durch die Römer zog auch römische, Kultur und römische Sitte in unsere Gegend. Auch die lateinische Sprache bürgerte sich ein. Eine sehr große Anzahl von Alpen- Es ist das die von Kaiser Claudius zur eigentlichen Straße erweiterte Vis, el-mctis, die von Verona über Bozen und durch das Viutschgau nach Landcck, uud von da über den Arlberg nach Bregenz oder über den Fernpaß uach Augsburg führte. Näheres hierüber bietet ein zu Augsburg am 5. Pcärz 1S09 von Knrat Frank über die Via <z1»u<tia gehaltener Vortrag, welcher in der Zeitschrift des historischen Vereins für Schwaben nnd Neuburg S. 151 sf. veröffentlicht wurde. s) Occhsli l. c. S. 73. ») l c. S. 73.
	        

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