Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1991) (89)

ARCHÄOLOGISCHE BEITRÄGE WALDTRAUD WAID Mauerreste beim alten Pfarrhaus von Balzers ABBILDUNGSNACHWEIS Landesarchäologie Abb. 1 Paul Weiler Abb. 2: Hermann Fetz Abb. 3 und 4: Hans-Jörg Kaufmann 
Im Herbst 1986 wurde beim Alten Pfarrhaus1 in Balzers (Landeskoordinaten 757.035/215.035; 473 m ü.M.) von der PTT eine Telefonleitung vorbei- geführt. Dafür wurde entlang der Westmauer des Pfarrhauses und des Gartens ein ca. 45 cm breiter und 70 cm tiefer Graben ausgehoben, der ab der Gartenmauerecke nach Südosten bog und den Weg zum Pfarrstall kreuzte (Abb. 1). In diesem kleinen Graben stiess man etwa 4 m nördlich der Gartenmauerecke und 4 m südöstlich davon, im Bereich des gekiesten Weges, auf drei Mauerteile, die nur 20 cm unter der Grasnarbe lagen. Nachdem Mitarbeiter der Archäologie von dieser Entdeckung informiert worden waren, wurden die Mauerreste und das ostseitige Profil gereinigt und dokumentiert. Das Profil zeigte folgendes Bild; Unter einer dünnen Humusschicht (10-15 cm) ver- läuft eine mit vielen kleinen Steinen, Mörtelbrocken und einigen Ziegelresten durchsetzte, erdige Schicht von unterschiedlicher Stärke (10-45 cm), die die Mauerreste überlagert. Die Mauern (M1-M3) liegen in den Laufmetern 3,40-5,50 und 11,80-16,20. Zwischen den Mauern M2 und M3 erscheint eine mächtige, steindurchsetzte Mörtelschicht (30 cm), die auch nördlich der Mauer M2 in einer Ausdeh- nung von ca. 2 m festzustellen ist. Als unterste erfassbare Schicht zeichnet sich durchgehend ein dunkelgrau-schwarzes, sandiges Sediment (5- 25 cm) mit Steinen und Mörtelbrocken ab. Das Mauerwerk ragt 40-50 cm über die Grabensoh- le und zeigt drei bis vier Steinlagen des Fundament- bereiches. Auf den Fundamenten, die mit viel Mörtel aus unregelmässigen Steinen gemauert sind, ist noch die unterste Steinlage des Aufgehenden erhalten, das eine Mauerbreite von ca. 70 cm aufweist. Die Mauern M2 und M3 (Abb. 2) stehen in einem stumpfen Winkel zueinander (102°), und sehr wahrscheinlich bilden sie etwas ausserhalb des Grabens, auf der Höhe von Laufmeter 14-15, eine 1) H. Rheinberger, JbL 75, 1975. 463 ff. - L. Schnüriger, JbL 80, 1980, 275 ff. 189
	        

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