Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1990) (88)

Schule, Armen- und Krankenpflege würdig und kann bestätigt werden, dass diese Schwestern auf die Bevölkerung insbesondere auch durch eifrige Anleitung der letzteren zur Reinlichkeit eine gute Einwirkung ausüben. Die geistlichen Pfründen sind - mit geringer Aus- nahme - relativ knapp aber immerhin doch so do- tiert, dass die Pfründenbesitzer eine standesgemäße Existenz bei bescheidenen Ansprüchen finden kön- nen - allerdings gewähren einige dieser Pfründen nur ein so dürftiges Einkommen, dass hiefür fast keine Bewerber auftreten und daher manchmal - meistens zum Schaden der Sache - mit weniger qualificirten Geistlichen vorlieb genommen werden muß. Die Matrikenführung durch die Geistlichkeit läßt Einiges zu Wünschen übrig und ist jedenfalls nicht so gut besorgt als in Österreich, so dass ich in einer Reihe von Fällen bemüßigt war, im Entscheidungs- wege die durch das bürgerliche Gesetz intendirte Ordnung herzustellen; es scheint, dass das bischöfli- che Ordinariat diesem Gegenstande unter dem Ein- fluße des Umstandes, dass in der Schweiz Civilma- triken bestehen, weniger Beachtung schenkte. Um die Rechnungslegung über das Kirchenvermö- gen auf eine einheitliche Grundlage zu stellen, wur- den übersichtliche und leicht verständliche Formu- larien vorgeschrieben, durch welche die gesetzlich angeordnete jährliche Rechnungsablage und die be- hördliche Überprüfung wesentlich erleichtert wur- de; seither haben auch die jährlichen Ausstände an Zinsen u. dgl. zum Nutzen der Fonde bedeutend abgenommen. Was die Kirchen und Kapellen betrifft, so ist überall nur dort etwas geschehen, 
wo Euere Durchlaucht helfend eingegriffen haben. Dieß geschah im Verlaufe der letzten sechs Jahre bei der 
von Euerer Durchlaucht um fast 200 000 fl her- gestellten Kirche 
zu Vaduz, welche mit einem Auf- wände von 5000-6000 fl geschmackvoll ausgemalt wurde, bei der Kirche 
zu Schaan, zu deren Erbau- ung Euere Durchlaucht bisher 63 000 fl beigesteuert haben, bei der Kirche 
in Triesen, deren Restauri- rung durch eine gnädigste Spende von circa 4000 fl ermöglicht wurde, bei der Kirche 
in Schellenberg, 
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in Mauren, welcher durch einen Beitrag von 400 fl die Herstel- lung eines Altars ermöglicht wurde. Wenn die ande- ren Kirchen einigermaßen entsprechen, so machen jene 
von Eschen und 
von Ruggell, für welche letztere Euere Durchlaucht eine Monstranze für 300 fl ge- spendet haben, einen wahrhaft jämmerlichen Ein- druck; für beide Kirchen ist ein Baufond vorhanden, so dass die Aussicht besteht, dass sich die Verhält- nisse wenigstens in absehbarer Zeit bessern wer- den. Einen schlechten Eindruck machen auch die mei- sten Gottesäcker, welche ungeachtet immer wieder- kehrender Erinnerungen stets aufs Neue verwahr- lost werden, was nicht eben ein gutes Licht auf die Pietät der Bevölkerung wirft. Von den zwei in Verwaltung des Landes stehenden Fonden hat 
der Schaaner Pfarrzehentablösungs- fond, dessen Interessen der Pfarrer 
von Schaan be- zieht, eine Höhe von 9833 fl und 
der Churer Zehent- ablösungsfond, dessen Interessen 
das Churer Dom- 66
	        

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