Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1987) (87)

Wir könnten selbstverständlich mit den vorhanden Sammlungen unsere Ausstellungen auch aussagemässig erweitern. Ich denke zum Beispiel an die Numismatik, die mit dem Schellenberger und dem Vaduzer Münzfund, den Liechtensteiner Münzen und einigen römi- schen Münzfunden doch etwas stiefmütterlich behandelt ist. Unsere relativ bedeutende Graphik- und Kartensammlung sollte in Zukunft mehr zur Geltung kommen. Volkskunde und Brauchtum kommen ebenfalls zu kurz. Hier können nur einige Schwerpunkte gesetzt werden. Gerade die letzte Ausstel- lung zum Funkenbrauchtum hat gezeigt, wie ansprechbar unsere Bevölkerung für diese Thematik ist. Die Ausstellungen zur Archäologie sollten durch ausgewählte Funde aus den neuesten Grabungen ergänzt und von der technischen Seite her den heutigen Erkenntnissen angepasst werden. Eine wünschenswerte Erweiterung des Museums - das heisst zusätzliche Ausstellungsräume - würden eine Programmänderung und Gewichtsverlagerung mit sich bringen, die von den Sammlungen her gerechtfertigt wäre. Was uns besonders fehlt, ist ein eigener und geeigneter Raum für unsere Sonderausstellungen, die bis jetzt im gotischen Zimmer und im anschliessenden Gang aufgebaut werden müssen. Wir könnten auf diesem Gebiete sicher noch mehr tun und auch vermehrt interessante Wanderausstellungen anderer Museen übernehmen, auf die wir jetzt aus Platzgründen verzichten müssen. Müsste ein Landesmuseum nicht auch Zeugnisse jüngerer und jüngster Geschichte bewahren bzw. vorweisen können? Wie wird das organisiert? Jedes Museum hat ein gewisses Standard-Programm, das meist schon in seinem Namen zum Ausdruck kommt. Unser Museum will die Geschichte und Kultur unseres Landes darstellen. Es erfasst einen Zeitraum vom 3. Jahrtausend vor Christus bis ins 20. Jahrhundert. Neueste Geschichte wird meist in Sonderausstellungen dargeboten. So haben wir eine Ausstellung «50 Jahre Zollvertrag» oder «Josef Gabriel Rheinberger» und auch einige Ausstellungen zu geschichtlichen und ökologischen Problemen der Gegenwart und zum Völksbrauchtum gestaltet. Diese Ausstellungen sind natürlich zeitlich befristet. Sie haben aber den Vorteil, 
1 dass sie irgend einen Aspekt unserer Geschichte oder unseres Alltagslebens pointiert darstellen können und finden jeweils grosse Beachtung. 436
	        

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