Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1987) (87)

befähigt, einen beachtenswerten Beitrag zum vielzitierten «Image» unseres Landes zu leisten, einen ehrlichen, offenen und sympathischen Beitrag. Der Blick, den die Ausstellungen vermitteln, ist naturgemäss eher rückwärts gerichtet. Aber gerade darin sehe ich eine Chance, eine Illustration unserer Vergangenheit zu gewinnen. Das kann uns viel- leicht nachdenklich machen und aufwerte hinweisen, die heute verlo- renzugehen drohen. In Diskussionen mit Lehrern erinnere ich immer wieder an die alte didaktische Erkenntnis, dass Anschauung mehr bewirken kann als viele Worte. Dies gilt natürlich für jede Art von Unterricht. Aber ich bin überzeugt, dass gerade das Museum ein bevorzugter Ort ist, wo diese Anschauung geboten werden kann. Das Museum wird in zuneh- mendem Masse von Schulklassen aus unserem Land mit ihren Lehrern besucht. Das ist erfreulich. In diesem Sinne ist die vom Schulamt initiierte und von einer pädago- gisch geschulten Fachkraft in der letzten Zeit durchgeführte intensive Museumsarbeit mit Schülern aller Schulstufen ganz besonders zu begrüssen. Für die Zukunft müsste ein eigener Schulungsraum vorge- sehen werden. Wie ist die Lage hinsichtlich des zur Verfügung stehenden Raumes im Landesmuseum: stimmt es, dass viele Exponate nicht gezeigt werden können, weil die Räumlichkeiten fehlen? Was wird dagegen unter- nommen? Wir haben in allen Sammlungsbereichen gute Exponate, die aus Platz- mangel nicht ausgestellt werden können. Das ist normal. Mit diesem Problem muss sich wohl jedes Museum abfinden. Gelegentlich werden wir darauf hingewiesen, dass in den Ausstellungsräumen ja noch mehr Platz vorhanden wäre. Wir gehen jedoch von der Erfahrung aus, dass überladene Ausstellungen mit langen belehrenden Texten, die meist noch schwer zu lesen sind, den Besucher ermüden und mehr Verdros- senheit als Freude und Vergnügen auslösen. Wenige aber gute Stücke, raffiniert ausgestellt und gut beschriftet, bringen mehr als alle Wände voll Gegenstände und Schriften. Das verlangt allerdings oft schmerzliche Verzichtleistungen zugunsten eines durchdachten Museumsprogrammes. 435
	        

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