Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1987) (87)

vorgenannten Stücken. Neben Hämatit-reichen körnig bis schuppigen Partien kommen Karbonat-reiche Stellen vor, in denen (Abb. 7) nade- lig erscheinende dunkle Kristallaggregate liegen, welche nicht bestimmt werden konnten. Im Erzkörper vom Gonzen fand ich bisher nie solche Stellen. Auch von andern nahegelegenen Roteisenstein- Vorkommen ist eine solche Struktur zur Zeit nicht bekannt. Das Objekt 44110401119 ist nur einseitig bearbeitet und sieht ähnlich aus wie die oben beschriebenen, soweit man dies von blossem Auge betrachtet. Abb. 8 zeigt die Mikrostruktur bei schwacher, Abb. 9 bei stärkerer Vergrösserung. Schlierig verteilte Adern in der vorwiegend aus Hämatit bestehenden Grundmasse enthalten dunkler erscheinende nadelige Kriställchen, die möglicherweise aus Limonit (FeOOH) bestehen. Auch dieses Gefüge ist aus den Gonzenerzen nicht bekannt. Das fast ringsum mit Bearbeitungsflächen bedeckte Objekt 4412613 weist makroskopisch wiederum einen ähnlichen Charakter wie alle oben beschriebenen auf. Seine Mikrostruktur ist jedoch wesentlich anders aufgebaut wie Abb. 10 zeigt. Es liegen mir zur Zeit keine Vergleichsstücke von Eisenerzen aus der näheren oder weiteren Umgebung des Eschnerberges vor, welche eine entsprechende Mikro- struktur besitzen. Es handelt sich sicher nicht um Gonzen-Erz. Wie oben gezeigt wurde, können nur die Objekte 49/1+2 und 45/814 mit grosser Wahrscheinlichkeit als Gonzenerz identifiziert werden. Für die übrigen Objekte fehlen zur Zeit Vergleichserze mit ähnlicher Mikrostruktur. Das dem Eschnerberg am nächsten gelegene Eisenerz- Vorkommen ist dasjenige vom Schmelzikopf im Valorsch-Tal (FL). Ich habe deshalb geprüft, ob dieses Erz strukturell den oben nicht identifi- zierten Typen entspreche. Unter der Führung des besten Kenners der Geologie des Fürstentums Liechtenstein, Herrn Prof. Dr. F. ALLE- MANN, Bern, besuchte ich im Sommer 1986 dieses Vorkommen und sammelte eine Anzahl typischer Proben. Die Anschliffe an denselben zeigten jedoch, dass das Schmelzikopf-Erz einen wesentlich anderen Aufbau besitzt als irgendeine der neolithischen Proben. Abb. 11 gibt eine typische für alle geprüften Proben gültige Mikrostruktur wieder, Abb. 12 eine stärker vergrösserte typische Stelle. Sehr feingliedrige Skelettstrukturen mit sperrigem bis faserigem Gefüge enthalten sehr feine weisse Hämatitschüppchen in einer dunkel erscheinenden Silikat- Grundmasse (graue balkenartige bis spiessige Kristallaggregate). Es handelt sich um ein Erstarrungsgestein mit geringem Erzgehalt (sog. 298
	        

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