Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1987) (87)

DIE ÜBERFÜHRUNG Noch am selben Tage besuchte die liechtensteinische Delegation Ober- bürgermeister Wimmer, um ihm für die Unterstützung zu danken. Dabei wies Wimmer darauf hin, dass die Stadt wegen der Kriegsfolgen vor grossen Problemen stünde, worauf auch die Schwierigkeiten bei der Exhumierung zurückzuführen seien. Die Stadt München sei jedoch bereit, die Kosten der Überführung bis an die deutsche Grenze zu übernehmen und für den kommenden Winter eine Rheinberger-Feier zu organisieren. Dies war eine grosszügige Zusage, da als Folge der Währungsreform die Stadt kaum Geld zur Verfügung hatte. - Glei- chermassen wurde von Walter Kaufmann mit dem Leiter der Rhein- berger-Chorvereinigung, Dr. Hanns Ritt, die Gestaltung einer Abschiedsfeier auf dem Waldfriedhof am 23. Juli besprochen.56 Am 21. Juli brachte «Die Abendzeitung» einen Artikel von Dr. Hanns Ritt, in dem über die geplante Überführung berichtet wurde:57 «In den nächsten Wochen sollen die sterblichen Überreste Joseph von Rheinbergers von München nach Vaduz, in die Heimatstadt des Kompo- nisten, übergeführt werden. . . . Der letzte Schüler Rheinbergers aus dem Jahre 1901, Georg Hild, machte sich besonders um die Angelegen- heit verdient. Eine Vertretung der Regierung des Fürstentums Liechten- stein hat in diesen Tagen nun die Überführung Rheinbergers in seine Geburtsstadt Vaduz vorbereitet. In einer Feierstunde im Waldfriedhof, wo Rheinberger und seine Gattin vorübergehend beigesetzt wurden, will die Rheinberger-Chorvereinigung am 23. Juli am Sarge des Meisters Abschied nehmen und ihm den letzten Gruß der Stadt anbieten, wo er 50 Jahre lebte und wirkte.» Am 25. Juli berichtete Georg Hild seinem Freund Walter Kaufmann über den Verlauf der Abschiedsfeier:58 ». . . Gestern (recte: vorgestern) nachm. fand die Überführungsfeier statt. Es war sehr schön u. stimmungsvoll. Kyrie (Vokalmesse in G), Miserere u. 3 wundervolle Chorlieder des Meisters, ergreifend gesungen. Redner mit Kranzspenden: 1.) Stadtgemeinde (Vertreter des OB.), 2.) Rektor der Universität, 3.) Akad. der Tonkunst: Haas,-" 4.) Bürgersän- gerzunft (herrlicher Kranz, ihrem <Meistersinger>), 5.) Rheinberger- Chorvereinigung. Dauer 1 Stunde, die schnell verging. Die Ausseg- nungshalle mit Lorbeer u. Kandelabern geschmackvoll ausgestattet. . . 29
	        

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