Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1987) (87)

Das nordsüd-verlaufende Mauerstück auf dem Meter E 11, das mehr oder weniger den westlichen Grabungsabschluss darstellt5, muss aus Gründen, die weiter unten noch besprochen werden sollen, nach Grabungsetappen getrennt beschrieben werden. Im nördlichen Gra- bungsabschnitt ist dieses nur mehr in drei bis vier Steinlagen erhalten; es besitzt ebenfalls eine Breite von ca. 60 cm, ist jedoch weniger stark fundamentiert als das vorher besprochene Mauerstück. Es scheint, dass hier lediglich eine Lage Steine auf den grauen, steinigen Unter- grund gelegt worden war und darauf dann die Mauer gemörtelt worden war (vgl. Abb.22, Plan D 0122/003, Meter N6 - N8). Die oberste, erhaltene Steinlage dieses Mauerfragments erscheint leicht zurückver- setzt und bildet so einen vorspringenden Absatz; demnach war hier das aufgehende Mauerwerk, das jedoch nur mehr in einer halben Steinlage vorhanden war, leicht zurückversetzt. Dieses Mauerstück war an die lange Westostmauer lediglich angefügt; es ist eindeutig eine Fuge zu bemerken, die teilweise mit braunem, andersartigem Material verfüllt war. Neben der unterschiedlichen Fundamentierungstiefe der beiden Mauerteile erlauben die Mörtelflecken, die sich in verschiedenen Schichtzusammenhängen befinden, die Formulierung einer Hypothese von zwei Bauphasen, ohne dass diese sich aufgrund des Fundmaterials absolut-zeitlich genau eingliedern Hessen. So fanden sich an der Ober- kante des grauen, grobsteinigen Untergrundes bzw. oberflächlich mit diesem vermischt zahlreiche Mörtelflecken und Mörtelbrocken, die sich speziell in den Metern N 6/E 12 - E 14 an die westost-verlaufende Mauer anschlössen und ein Bauniveau zu derselben darstellen könn- ten; d. h. Mörteldreck, der bei Erstellung der Mauer auf den Boden gefallen ist. Ein zu dieser Mauer gehöriger Boden- oder Gehhorizont konnte allerdings nicht festgestellt werden (vgl. dünner Mörtelhorizont knapp über Rüfeschicht liegend in Abb. 23, Pofil 1, Plan D 0122/004). Knapp unter der Oberkante der braunen, humosen Schicht erscheint ein weiterer Horizont mit vielen Mörtelflecken; dieser muss folgedes- sen gleichzeitig mit der Errichtung des nordsüdverlaufenden Mauer- teils sein. Diese Annahme wird unterstützt durch die Tatsache, dass in diesem Teil der Nordsüdmauer kein Fugenstrich auftritt, während die braune Schicht unter diesem Mörtelhorizont, im Bereich der Westost- mauer von Verputzbrocken durchsetzt ist, die Reste von Fugenstrichen aufweisen. Abgesehen vom oben beschriebenen Mauerabsatz der viel- leicht ein Gehniveau für diesen späteren Horizont andeutet, waren 169
	        

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