Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1987) (87)

Rod-Fuhrleute an der Transitlinie Lindau-Bregenz—Chur-Chiaven- na-Mailand. Die Hinwendung zur intensiven Viehzucht erforderte zwischen 1880 und 1920 überall im Lande den Bau grosser Stall- scheunen.8 Die Wohnhaus-Ostfassade (Abb. 24 und 25) zeigt deutlich die Dach- schräge einer älteren Scheune. Deren Neigungswinkel von 22° weist auf eine Dachhaut aus steinbeschwerten Legschindeln. Der Kataster- plan von ca. 1870 lässt noch diese ältere Scheune erkennen. Die Viehzählung von 1809" nennt zum Haus Nr. 52: 2 Pferde, 1 Kuh, 1 Ziege. Daraus ersehen wir, wie extensiv die Viehwirtschaft betrieben wurde. Absatzmärkte für Milchprodukte und Zuchtvieh fehlten. Die Pferde dienten dem Rodfuhrverkehr im Etappenort Balzers. Eine kleine Stallscheune genügte. Die Wohnhaus-Ostfassade enthält zudem den Wohnhaus-Eingang, ein sekundär eingebrochenes Küchenfenster, sowie über dem Dach der älteren Scheune ein Fenster zum Dachgeschoss ab 1743. 2.7 DIE DENDROCHRONOLOGISCHE UNTERSUCHUNG 2.7.1 WAS IST DAS? Baumhölzer unserer Breitengrade zeigen in ihrem Querschnitt soge- nannte Jahrringe, ihr jährlicher Holzzuwachs. Die Breite dieser Jahr- ringe ist stark vom jeweiligen Klima beeinflusst. Ein klimatisch warm- feuchtes Jahr ergibt einen breiten Zuwachs, kühl-trockenes einen schmalen. So widerspiegeln Jahrringbreiten die jährlichen klimatischen Verhältnisse. Diese Tatsache, seit den 1920er Jahren in Amerika bekannt, wird bei uns seit etwa 15 Jahren genutzt, um bei Bauhölzern ihr Fälljahr zu ermitteln - und damit von Holz-Bauteilen ihr Erstel- lungsjahr zu erhalten. Aus einem Holzquerschnitt, oft als fingerdicker Bohrkern, werden die Jahrringbreiten mittels Mikrometer gemessen und zu einer Mess- Kurve aufgezeichnet. Optisch oder meist elektronisch wird nun diese Messkurve auf einer bekannten Basiskurve geschoben, bis optimale Deckungsgleichheit besteht. Haben wir nun den Holzquerschnitt bis 110
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.