Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1986) (86)

1,75 Prozent der Landesfläche entspricht. Weitere 17 im Naturschutz- inventar enthaltene Vorschläge im Ausmass von 1322 ha fallen unter den im Naturschutzrecht noch nicht verankerten Begriff des Land- schaftsschutzgebietes. Es handelt sich im wesentlichen um noch natur- nahe, traditionelle Kulturlandschaften. Überdies wurde die Auswei- sung eines 1363 ha grossen alpinen Reservates (Nationalparkes) im Räume «Garselli-Zigerberg» im unteren Saminatal angeregt. Weitere naturkundliche Bestandesaufnahmen, so etwa das Hecken- Inventar 1974, das ökologische Gewässer-Inventar 1983 sowie die Erfassung der Magerwiesen im Talraum 1983 werden in Kap. 5 einge- hend behandelt (vgl. auch BROGGI, 1986a). 4.1.4 INTERNATIONALE NATURSCHUTZAKTIVITÄTEN Im Wissen um die grenzüberschreitenden Probleme des Naturschutzes wird Liechtenstein seit Beginn der 1980er Jahre zunehmend auf inter- nationaler Ebene aktiv. Am 28. Februar 1980 wurde das sogenannte «Washingtoner Artenschutzabkommen» in Liechtenstein ratifiziert. Zweck dieses Übereinkommens ist es, ein internationales System von Handelskontrollen zur Einschränkung der wirtschaftlichen Nutzung gefährdeter Arten zu schaffen, wobei in die Kontrollen nicht nur Pflanzen und Tiere, sondern auch ihre Produkte eingeschlossen sind. Im November 1981 wurde das Land Mitglied der Internationalen Union für die Erhaltung der Natur und der natürlichen Hilfsquellen (UICN). Ebenso wurde im Juni 1982 das «Berner Übereinkommen über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensstätten» ratifiziert. Ziel dieser «Berner Konvention» ist ein verbesserter Schutz gefährdeter Arten in ihren Biotopen. Mit dem Beitritt zu derartigen Übereinkommen will Liech- tenstein den Block jener Staaten verstärken helfen, die sich für einen erhöhten Schutz der Landschaften und der Pflanzen- und Tierwelt einsetzen. Damit ist die Unterzeichnung dieser Vertragswerke ein Akt internationaler Solidarität. Als Kleinstaat ist Liechtenstein in hohem Masse an grenzüberschreitenden Kontakten in Fragen des Natur- und Umweltschutzes interessiert. Dies zeigt sich u.a. an einer Unterstüt- zung der Forschungs-Aktivitäten der Botanisch-Zoologischen Gesell- schaft Liechtenstein-Sargans-Werdenberg. 1985 wurde eine vom Institut für Orts-, Regional- und Landesplanung an der ETH Zürich und vom Institut für Raumplanung und Agrarische Operationen an der 78
	        

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