Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1986) (86)

2.4.4 PRÄGUNG DES HEUTIGEN GEWÄSSERSYSTEMS DURCH DEN BINNENKANALBAU Nach der Rheinkatastrophe 1927 wurden die Wuhre nochmals massiv verstärkt und erhöht, wobei heute die Dämme ca. 10-11 m aus dem Rheintal herausragen. Parallel zu diesen Wuhrerhöhungen am Rhein wurde das grösste Binnen-Bauwerk Liechtensteins, der 26 km lange Liechtensteiner Binnenkanal, in den Jahren 1931-43 erstellt (FÜRST- LICHE REGIERUNG, 1937). Zusammen mit dem 27 km langen liechtensteinischen Rheinabschnitt prägt heute der Binnenkanal mit seinen vertieften und gestreckten Nebengerinnen, der Esche (6 km) und dem Scheidgraben (3 km), das neue hydrologische System der Rheintalebene. Die meisten weiteren Fliessgewässer des Talraumes sind seit der Rheinkorrektion und dem Bau des Vorfluters Binnenkanal mit den systematischen Ried-Entwässerungen künstlich angelegt wor- den (vgl. Abb. 14, das liechtensteinische Gewässersystem). 60 Prozent (=97 km2) des liechtensteinischen Hoheitsgebietes werden so über den Binnenkanal direkt in den Rhein entwässert. Hierzu kommen noch natürliche Einzugsgebiete aus dem Raum Luziensteig (Kanton GR) sowie der Gegend von Tisis in Vorarlberg mit weiteren rund 18 km:. Die Esche, welche sich bei Bendern in den Binnenkanal ergiesst, ist dessen grösster Zubringer (19,3 knr FL, 6,5 km: A-Vlbg.). Weiters fliessen dem Binnenkanal das Betriebswasser des Stausees im «Steg», also alpine Wässer, welche sonst über die III in den Rhein gelangen, zu. Im Liechtensteiner Unterland ergiesst sich schliesslich der Spiersbach, angereichert mit den Wässern des Ruggeller Mühlba- ches (Einzugsgebiet von 11 km2), über die Spiers im österreichischen Bundesland Vorarlberg direkt in den Rhein. Abb. 10: Das «Neugut» in Vaduz vor der Kultivierung im Zweiten Weltkrieg 43
	        

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