Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1986) (86)

Auf dem Epitaph der Altmannshausen sitzt Christus in derselben Haltung wie auf dem Kern-Altar und hat auch einen Stab in der Hand als Siegeszeichen. Der Oberkörper ist ebenfalls halb entblösst. Zum Unterschied trägt Christus eine Krone auf dem Haupt. Nun ergibt sich noch die Frage, ob vielleicht doch das Kloster Pfäfers bei der Beschaffung des Bildes für den Hochaltar in Eschen behilflich gewesen ist. 1650 war der Pfarrer von Eschen P. Karl Widmann, Konventuale von Pfäfers. Als «F. Carolus Parochus» hat er den Vertrag mit den Feldkircher Meistern unterschrieben. Falls das Bild erst nach ihm auf den Altar gekommen ist, käme Pfarrer Johann Rotmayer als Vermittler in Frage, der aus Feldkirch stammte und das Bild von dort erhalten hätte.14 Das Kloster St. Johann im Thurtal hatte wie Pfäfers auch in Schellen- berg Weingärten. In einem Haus in der Neustadt in Feldkirch, das dem Kloster gehörte, wurden Erträge der Ernten im Oberland Vorarlbergs gesammelt und dann nach St. Johann geführt." Die Herrschaft Schellenberg gehörte damals den Grafen von Hohen- ems. Es wäre möglich, dass im reichen Archiv der Grafen ein Hinweis über Dietrich Meuss und sein Bild gefunden werden könnte. Seit dem letzten Jahr befindet sich dieses Archiv im Vorarlberger Landesarchiv in Bregenz. In den Pfarrarchiven von Liechtenstein hat vermutlich schon der Kirchenarchivar Fridolin Tschugmell danach geforscht. Damit hatte er aber keinen Erfolg. Wir müssen ihm aber dankbar sein, dass er im Pfarrarchiv Eschen den Vertrag über den Altar von 1650 gefunden hat und damit Name und Werk Kerns bekannt geworden ist. Es dürfte aber noch wenig bekannt sein, dass seit 5. Juli 1987 die St. Magdalena-Kirche in Feldkirch-Lev/s nach gut gelungener Renovie- rung wieder offen ist. Dort kann man sogar drei Altäre von Erasmus Kern bewundern, die er für dieses Kirchlein geschaffen hat. Auch sie erinnern an den bedeutendsten Barockbildhauer Feldkirchs. 362
	        

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