Vergleicht man nun die tatsächlich vorhandenen Flächen mit den im Falle einer Krise minimal benötigten, so ergibt sich für das Fürstentum Liechtenstein sowohl bei der offenen Ackerfläche wie bei den Frucht- folgeflächen eine Unterdeckung. Die derzeitig (1980) vorhandene offene Ackerfläche beträgt lediglich 61-68% der tatsächlich benötig- ten. Die Ackerfläche lässt sich zwar kurzfristig noch durch bedingt geeignete Gebiete etwas vergrössern. doch geht dies auf Kosten der Futterproduktion, weil auch bei den Fruchtfolgeflächen (Stand 1986) ein Defizit von mindestens 12% besteht. Im Falle einer gestörten Zufuhr ist Liechtenstein somit nicht mehr in der Lage, sich aus eigenen Kräften zu ernähren. Diese Aussagen erfahren folgende verschärfte Rahmenbedingungen: - Die Datenlage stammt aus den Jahren 1980 und 1981 und hat zwischenzeitlich eine weitere Erosion der landwirtschaftlichen Flä- chen erfahren. - Die Zukunftsprognose für das Jahr 2000 basiert ebenfalls auf dem Bestand des Jahres 1980 und setzt voraus, dass keine weiteren landwirtschaftlichen Flächen verlustig gehen. - Diese angestellten Betrachtungen berücksichtigen einzig die Versor- gungslage, jedoch nicht die Aspekte des Natur- und Landschafts- schutzes und der nachhaltigen Sicherung der Bodenfruchtbarkeit. Tab. 28: Fruchtfolgeflächen und offene Ackerfläche (nach verschiede- nen Quellen) 12 3 4 Landwirtschaft!. Nutzfläche 3 607 ha 3 303 ha 3 242 ha (ohne Sömmerungsweiden) davon im Talgebiet - 2 858 ha - 2 369 ha intensiv bewirtschaftbar - 2 750 ha 2 300 ha Fruchtfolgefläche - 1 674 ha offene Ackerfläche 958 ha 1 014 ha 1 = Stat. Jb. FL 1987 2 = Bericht und Antrag der Fürstlichen Regierung an den Hohen Landtag zur Schaffung eines Gesetzes über die Gewährung von Anbauprämien für Brotge- treide. Futtergetreide und Silomais (1981) 3 = Der Beauftragte für Landesplanung, Probleme des Landschafts- und Umwelt- schutzes im Fürstentum Liechtenstein (1986) 4 = Bericht zur Bodcnkartierung und landwirtschaftliche Eignungskarte 1 :25 000 (1979-1985) 282