Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1986) (86)

Land erhebliche Mittel für die Eigenheimförderung bereitstellt52. Damit entwickelte sich diese Förderung für das Baugewerbe zu einem gewichtigen wirtschafts- und arbeitspolitischen Faktor. 1984 wurde beispielsweise ein Bauvolumen von knapp über 71 000 m' mit veran- schlagten Kosten von 34,8 Mio sFr. in dieser Form bewilligt. Die Eigenheimförderungsstelle behandelt jährlich rund 100—120 Anträge, 1986 wird beispielsweise mit weiteren 110 Projekten gerechnet (vgl. Liecht. Vaterland vom 18.2. 1986), wodurch der Budgetposten in der Investitionsrechnung um eine weitere Million Franken erhöht werden musste. Das Land will damit für 
eine «Gesunderhaltung der liechtenstei- nischen Familien, insbesondere für die Schaffung eigener Heime» (vgl. Liecht. Volksblatt vom 28.1. 1982), im Sinne der Sicherung des sozia- len Friedens eintreten. Die Forderung nach erschwinglichen Bauplät- zen und staatlichen Finanzierungsbeihilfen ist denn auch stets in allen Wahlprogrammen der politischen Parteien vertreten53. Für die Erfül- lung dieses Wunsches stellt das Land nicht nur grosse finanzielle Mittel bereit, sondern nahm bislang nach VOGT (1986) auch die Zersiede- lung in Kauf. Dadurch wurde nach seiner Meinung (im Zusammenwir- ken mit anderen Faktoren) ein wertvolles Stück Heimat für immer zerstört. Auch WALCH (1986) stellt in gleicher Konsequenz fest: «Gefördert wird diese Entwicklung (gemeint ist die Streusiedlung) durch eine ausgeprägte Wohnbauförderung.» Die zinslosen Darlehen in der Wohnbauförderung führen nach VOGT (1986) gar zu der einmali- gen Situation, dass die Geförderten vom Staat real oft mehr Geld erhalten, als sie diesem in Form von direkten Steuern abliefern. Dieses soziale Denken macht allerdings vor den Mietern halt. Sie sind gegen- über den Eigentümern steuerlich benachteiligt. Forderungen nach Tab. 23: Wohnungen - Besitzerstrukturen CH/SG/FL 1980 CH SG FL Besetzte Wohnungen 2 413 185 173 889 8 421 Eigentumswohnungen 663 685 46 128 4 256 Stockwerkseigentumswohnungen 58 562 2 047 238 29,9% 34,9 % 53,3% Mieter-, Genossenschafterwohnungen 1 618 678 85 531 3 530 Dienst- u. Freiwohnungen 59 784 3 280 397 69,5% 64,4% 46,6% Quelle: Stat. Jb. CH 1984, Stat. Jb. FL 1985 247
	        

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