Der überschaubare Raum müsste es ermöglichen, die Veränderungen in der Landschaft quantitativ wie auch qualitativ transparent darzule- gen. Für diese Vergleiche wirkt sich allerdings die bestehende Daten- lage eher nachteilig aus. Es bestehen über Liechtenstein - im Gegen- satz zum benachbarten st.gallischen Rheintal - nur sehr wenige ältere massstabgetreue Kartenwerke. Die naturkundliche Forschung vor 1970 ist bis auf Fragmente weitgehend nicht bestehend. Dabei wirkte sich wohl die periphere Lage zu den österreichischen wie schweizerischen Hochschulen besonders nachteilig aus. Selbst ein naturkundlicher, geraffter Beschrieb des Landes, wie in Kapitel 2 dargelegt, musste in wesentlichen Teilen erstmals zusammengefasst werden. Demgemäss konzentrieren sich die vorliegenden naturkundlichen Informationen häufig auf eigene Auftragsarbeiten, die mit Felderhebungen ergänzt bzw. abgerundet wurden. Der überschaubare Raum liess es zu, innert nützlicher Frist, jeweils eigene methodische Ansätze zu überprüfen bzw. bestehende Ansätze auf ihre Übertragbarkeit für den liechtenstei- nischen Talraum zu testen (vgl. jeweilige Aussagen in den einzelnen Kapiteln). Dem Rheintalraum kam so für verschiedene Problemstel- lungen die Rolle eines «Freilandlabors» zu. Besonders intensive Abklärungen fanden im Bereich der noch bestehenden Feuchtgebiete statt. Dank zunehmender staatlicher Unterstützung für die naturkund- liche Grundlagenforschung (Ergebnisse siehe Reihe «Naturkundliche Forschung im Fürstentum Liechtenstein») ist es zudem möglich, Jung- absolventen von schweizerischen und österreichischen Universitäten für spezielle Abklärungen einzusetzen, die es schliesslich erlauben werden, für ein Natur- und Landschaftsschutzkonzept Liechtenstein Wesentliches an Kenntnissen zusammenzutragen. Die vorliegende Arbeit bringt schliesslich im Gesamtkontext in einem bescheidenen Masse eine interdisziplinäre Betrachtung durch den Ein- bezug der sozio-ökonomischen Einflüsse. 25