Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1986) (86)

5.3.6.5 BEURTEILUNG DER HEUTIGEN SITUATION DER FLIESSGEWÄSSER Verschiedene Massnahmen in den letzten Jahrzehnten und Jahrhun- derten haben die Gewässersituation im Gebiet nachhaltig verändert, nämlich: - Eindämmung des Rheins - Abholzung der lichten, versumpften Auenwälder - Entwässerungen - Neuerstellung von Kanälen (z. B. Binnenkanal) - Kanalisierung der Vorfluter - Kiesbaggerungen im Rhein - Meliorationen - mit Güterzusammenlegung und Intensivierung der Landwirtschaft - Ausbreitung der Siedlungen - Fassung der Quellen für Trink- und Gebrauchswasser. All diese stichwortartig aufgezählten Massnahmen haben die nachste- henden Folgen bewirkt: - Grundwasserabsenkung im Rheineinflussgebiet - Eindolungen - kanalisierte Gerinne - zunehmender harter Ausbau der Gerinne durch Versiegelungseffekt und Drainagen - Ausräumung der Landschaft - Eutrophierung. Die Auswirkungen der verschiedenen Eingriffe in das hydrologische System schlagen sich im erhobenen Datenmaterial wie folgt nieder: - 20% oder 35,5 km der offenen Gerinne sind ganzjährig ausgetrock- net, weitere 29% periodisch, also fast die Hälfte der erhobenen Fliessgewässer besitzt keine ganzjährige Wasserführung! - 14 % oder 30 km einst offene Gerinne wurden zwischen 1947 und 1983 eingedolt. - 88% der Fliessgewässer sind derzeit eingedolt, total oder zumindest teilweise verbaut. -58% der offenen Gerinne weisen keine Bepflanzungen oder nur Einzelgehölze auf (ohne Waldbäche). Für das Kartenblatt Balzers der Landeskarte M. 1:10 000 wurden die Veränderungen für einige Feuchtgebietstypen (Fliessgewässer, ste- 182
	        

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