Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1986) (86)

und Drainierungen mit je 30 % und die ausserordentliche Instandhal- tung und Neuanlage von Entwässerungsgräben mit 20% subventio- niert. Für die Umwandlung von Streueland in Ackerland wurde ein Beitrag von 5 Rappen pro Klafter gesprochen. Bereits im Jahre 1935 wurden die Entwässerung und Kultivierung in den Gemeinden Ruggell, Vaduz, Triesen und Balzers im Ausmass von ca. 110—120 000 Klaftern vorangetrieben. Diese Förderbeiträge wur- den auch in den kommenden Jahren fortgesetzt. Die Rodungs-, Drai- nage- und Umbruchsubventionen machten in den folgenden Jahren denn auch die Hauptposten der einzelnen landwirtschaftlichen Förde- rungen des Landes aus. In der Arealstatistik 1936 entfallen nur noch 1 390 466 Klafter (500,6 ha) auf Streueland, was 11,5 Prozent der damaligen landwirtschaftlichen Gesamtfläche entspricht. In der Zeit des 2. Weltkrieges wurden in Anlehnung an den schweizeri- schen «Plan Wahlen» nochmals umfangreiche Flächen gerodet und drainiert. Alleine im Jahre 1941 wurden in Triesen das Gebiet «Im Sand» kultiviert, in Schaan und Eschen je eine Fläche von rund 100 000 Klaftern und in Gamprin eine solche von etwa 40 000 Klaftern entwäs- sert. Das Entwässerungsprogramm von Mauren ging seinem Ende ent- gegen und Vaduz begann nach Fertigstellung des Speckigrabens mit der Entwässerung des Vaduzer Rietes, von dem für das Jahr 1942 eine Fläche von rund 70 000 Klaftern zusätzlich dem Ackerbau zur Verfü- gung gestellt werden sollte (vgl. Rechenschaftsbericht 1941, S.64). In der Kulturstatistik des landwirtschaftlich genutzten Landes werden unter «Streue- und Torfland» gemäss Statistischem Jahrbuch 1985, S. 127, folgende stark schwindende Flächen ausgewiesen: 1955 1965 1969 1975 1980 214,05 ha 128,51 ha 176,03 ha 66,10 ha 58,03 ha (mehr als 1965!) Diese Werte stimmen in den letzten Perioden nicht mehr mit den effektiven Gegebenheiten überein, da diese Flächengrössen zu niedrig angesetzt sind. Es muss angenommen werden, dass unter diesen Zah- lenwerten vor allem das nichtbäuerliche Eigentum nicht enthalten ist. In der 1977 dargestellten Verlustbilanz Feuchtgebiete (BROGGI, 1977) wurde das damalige Ausmass der Flachmoore mit rund 160 ha beziffert, was weniger als 10 Prozent der Flachmoorflächen zu Beginn dieses Jahrhunderts entspricht, d.h. dass mehr als 90 Prozent der um 1900 bestehenden Moore entwässert worden sind. 151
	        

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