Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1986) (86)

Durch die Entwässerung des Rieds und Umwandlung desselben in Ackerland könnte auf diesem Boden jährlich geerntet werden: Bei Annahme dass 5 % der Fläche für Gräben verwendet werden müssten, verblieben 2 992 500 Kl. fruchtbaren Bodens; wenn auf 1000 Kl. Boden 50 Viertel Früchte wachsen, so würden auf der genann ten Fläche 149 600 Viertel Früchte geerntet werden; das Viertel ä 30 kr gerechnet, ergibt einen Ertrag von 74 800 fl; davon der frühere jährliche Nutzungsertrag von 8800 fl abgezogen, ergibt einen Mehrertrag von 66 000 fl« (OSPELT, 1972, S.35). Nach dieser Kalkulation wäre demnach eine Ertragssteigerung um das 8,5fache gegeben gewesen. Die Kostenberechnung für die Urbarma- chung dieser Riedfläche wurde wie folgt bezeichnet: «Auswuhrung des Eschbaches (Esche) bei Bendern am Rhein 6000 fl Öffnung von 78 750 Kubikklaftern Gräben 39 375 fl Total 45 375 fl» Bereits 1834 war der Hauptkanal durch das Ried zwischen Schaan und Eschen gebaut und mit der Esche verbunden, worauf die Entwässe- rungsarbeiten vor allem in den Jahren 1850-60 vorangetrieben werden konnten. In der Folge musste das Entwässerungssystem nur noch unterhalten und verfeinert werden. Rückschläge stellten sich allerdings durch das zunehmende Auflanden des Rheines ein, wodurch die Versumpfungstendenz durch Rückstau der Vorfluter ins Binnenland wieder zunahm. Eine endgültige Lösung des Entwässerungsproblems brachte erst der in den Jahren 1931-1943 erstellte Binnenkanal. Um die vergangene Jahrhundertwende dürften so nach eigenen, sich auf Kartenwerke und weitere Einzelunterlagen beziehende Schätzun- gen noch um die 1600-1800 ha Streuerieder bestanden haben, die rund 40% des Talraumes umfassten31. Aus den Auwaldplänen aller rheinanstossenden Gemeinden des Jahres 1903 von Forstverwalter Karl Anderka (siehe 5.4.1), sind innerhalb des kartenmässig erfassten 1759,75 ha grossen rheinnahen Raumes von Balzers bis Ruggell (siehe Abb. 53, Beispiel der Eschner Rheinauen) insgesamt 175,7 ha Auwald, 799,43 ha Wiesland, 279,32 ha Ackerland sowie immerhin noch 480,65 ha Ried als Nutzungskategorien heraus- zuplanimetrieren. In diesen noch knapp 500 ha rheinnahen Streueflä- chen sind die noch weit grösseren Rieder im Dreieck Schaan-Ben- dern-Mauren sowie der Raum unterhalb von Ruggell nicht berück- sichtigt. 147
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.