5.3.4). Davon wurde offensichtlich rege Gebrauch gemacht, wurde doch im Jahre 1938 der grösste Einzel-Subventionsposten der Land- wirtschaft für die Rodung ausgeschüttet (Landes-Rechnung in Rechen- schaftsbericht 1938). In diese Zeit fällt die Urbarisierung des Vaduzer »Neugutes«, von dem Otto SEGER im Vaduzer Heimatbuch meint: »Verschwunden ist die Romantik des Auenwaldes mit seinen Tümpeln und Wasservögeln, mit den Badelöchern für die Buben, verschwunden das Sumpfland mit dem tausendfachen Gequake der Frösche an Som- merabenden« (SEGER, 1956). Die Gehölze in der «Rheinau» wurden offensichtlich bis nach dem 2. Weltkrieg gemeinhin nicht als Waldareal betrachtet. Mit einem Rundschreiben der Fürstlichen Regierung vom 11. August 1953 wur- den deshalb alle Gemeindevorstehungen und Waldaufseher zum Umdenken
angehalten: «Die in letzter Zeit eigenmächtig d. h. ohne forstamtl. Anweisung vorgenommenen Holzungen in der Rheinau haben die grundsätzliche Frage aufgeworfen, ob und inwieweit diese Gehölze überhaupt der forstl. Gesetzgebung des Landes unterstehen. Bei der Überprüfung dieser Frage ist die Regierung zur Überzeugung gelangt, dass die nur noch spärlich vorhandenen Auenwaldbestände in klimatischer und biologischer Hinsicht für den Landbau grosse Bedeu- tung haben und daher erhalten und gepflegt werden müssen. Die Regie- rung gibt den Gemeinden mit Auwaldbesitz hiemit zur Kenntnis, dass im Auenwald die gleichen forstgesetzlichen Bestimmungen gelten, wie das bei den übrigen Gemeindewaldungen der Fall ist. Die Regierung erwar- tet, dass den Auenwaldungen seitens der Gemeinden vermehrte Beach- Tab. 14: «Auwaldflächen» 1903 und 1977 Gemeinden Auenwald um 1903 Stand 1977 Balzers 49,25 ha
12.4 ha Triesen
34,50 ha (Aufforstung eines Dcponiegeländes) Vaduz 45,85 ha 0,5 ha (Mühlehölzle) Schaan 55,00 ha 10,16 ha Eschen 38,00 ha 12.50 ha Gamprin
23,85 ha 17.80 ha Ruggell
20,75 ha 27.5 ha + 2.7 ha privat Total
267,20 ha 83,56 ha Quellen: - Rheinauenkartenwerke M. 1 :5000 von Karl Anderka (Eigenplanimetrie- rung) - Forstamtlicher Rechenschaftsbericht 1977, S. 10, ergänzt mit Angaben des Privatwaldes 140