Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1986) (86)

Lebensraumansprüchen einzelner Tierarten darzustellen. Es wurden hierfür vier Vogelarten mit guter Indikation für naturnahe Ausstattung ausgewählt. Von diesen Arten liegen Populationsuntersuchungen aus den letzten sieben Jahren und teils noch länger vor. Ebenso wurde der in letzter Zeit häufiger erwähnte Feldhase mitberücksichtigt. Er erlaubt uns Indikationen über die grösserflächigen Änderungen in der Agrarlandschaft. Stellvertretend für die einst vielfältigen Biotopstrukturen werden die flächig abgrenzbaren Verluste an Auwald, Flachmooren und Trocken- wiesen nachvollzogen. Die Änderungen bei den vernetzten, eher linea- ren Lebensräumen werden am Beispiel der Gewässer und Hecken behandelt. Im Gegensatz zu allen anderen Verlustaufzählungen konn- ten die Heckenstrukturen in den vergangenen 35 Jahren massiv erwei- tert werden. In Spezialkapiteln wird schliesslich auf die Kulturgüter- ausstattung, das Bauen im Freiraum und auf die Beobachtung eines konkreten Landschaftsausschnittes, mit Darstellung der verschieden- sten Einflüsse auf diesen Raum, eingegangen. Teile dieser Bestandes- erhebungen - wie das Gewässer- und Magerwieseninventar und die Flurgehölz-Rahmenplanungen - sind im Auftrag des Landes erstellt worden, die übrigen entstanden aufgrund eigener Untersuchungen als Ergänzung und Abrundung. 5.3.2 LANDSCHAFTSWANDEL UND BIOINDIKATION Bioindikatoren sind Organismen, in der Regel Arten oder Artengrup- pen, deren Vorkommen oder leicht erkennbares Verhalten mit defi- nierten ökologischen Gegebenheiten so eng korreliert sind, dass sie Zustand, Belastbarkeit oder Veränderung der Umwelt oder deren Komponenten anzeigen (vgl. auch BOESCH, 1982). 5.3.2.1 VIER VOGELARTEN ALS INDIKATOREN DES LAND- SCHAFTSWANDELS Vor allem eine Berücksichtigung von Vogelarten oder -gruppen hat sich in Korrelation mit Umweltveränderungen bewährt (vgl. STEIOF, 1983). Vögel stehen damit als Indikatoren stellvertretend für ihre jeweils standorttypischen Lebensgemeinschaften. Im Zuge der Unter- suchung der liechtensteinischen Vogelwelt (WILLI u. BROGGI, 1983, 1985, 1986) werden seit Jahren auch Bestandesaufnahmen von einigen Brutvogelarten mit Indikationscharakter erhoben. 118
	        

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