Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1985) (85)

lieh zur Kennzeichnung eines Besitzes (Gerätschaften, Holz, Vieh usw.) oder einer Grenze. Ähnlich wie die Wappen repräsentieren sie eine bestimmte Person, Personengruppe oder auch eine Gemeinde. Sie eigneten sich daher ausgezeichnet als Figuren für die Siegel. Seit dem 17. Jahrhundert finden sich zunehmend Hauszeichen anstelle einer Unterschrift auch auf Dokumenten. Ähnlich wie bei den Siegeln sind Hauszeichen hier Ausdruck einer Willenserklärung. Den Hauszeichen am nächsten kommen die Kreuze, die in verschiedenen Formen auf mehreren Siegeln zu finden sind. Das Kreuz ist ein in der Heraldik häufig verwendetes christliches Symbol. Im Bereich der Christenheit ist es das Zeichen mit der höchsten Würde. Es eignet sich nicht, um einen Bezug zu einer bestimmten Person zu schaffen. Dagegen eignet sich das Kreuz dafür, die Bedeutung eines Siegels hervorzuheben, indem es ein Handeln im Namen Gottes zum Ausdruck bringt.45 Viele Figuren auf den Landammännersiegeln sind Darstellungen von Pflanzen, Gebrauchsgegenständen und Tieren. An Pflanzen sind zu finden: Eichel (Ulrich Fritsche Nr. 152, Marx Lang Nr. 155), Nelke (Johannes Negel Nr. 189) und Blütenstengel (Johann Georg Büchel Nr. 180); an Gebrauchsgegenständen: Sense (Ulrich Sello Nr. 142), Sichel (Jörg Brendle Nr. 149, Hans Schierscher Nr. 150), Rad (Hans Wagner Nr. 161), Hufeisen (Thomas Lampert Nr. 163), Feuerstahl (Hans Nägele Nr. 166), Mühleisen (Intel Paulin Nr. 167), Heugabel (Hans Hopp Nr. 175); an Tieren: Greif (Georg Hasler Nr. 168, Clemens Anger Nr. 186), Löwe (Jakob Schreiber Nr. 181), Steinbock (Georg Bürkle Nr. 185), Wolf (Johann Georg Wolf Nr. 187). Alle diese Wappen sind heraldisch stilisiert, d.h. die typischen Merkmale werden besonders hervorgehoben. Mit einer Ausnahme werden alle Tiere in der in der Heraldik üblichen Form dargestellt: im Profil, nach (heraldisch) rechts gewendet und mit erhobenen Pranken auf den Hinterbeinen stehend (Angriffsstellung). Das Wappen Wolf (Nr. 187) fällt in verschiedener Sicht aus diesem Rahmen. Es zeigt im Siegelfeld (ohne Schild) einen nach rechts springenden Wolf. Dieses Siegel ist ein sogenannt redendes Wappen: 45 Leuprecht, Hausmarken, S. 81 48
	        

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