Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1985) (85)

Planungszustand befand. Er berichtet auch von den seltenen kulturel- len Ereignissen - Aufführungen durch Wandertruppen u.s.w. - aber nie ein Wort über seine Malerei! Originell und plastisch sind auch die Schilderungen der hügeligen Landschaft um Leutschau, die er mit einer Schüssel voller Knödel vergleicht. Der Brief vom 9. September 1884 ist hier in Faksimile wiedergegeben. Er beinhaltet kurz zusam- mengefasst folgendes: Menzinger bedankt sich bei seinem Freund Peter Rheinberger in Vaduz zunächst für die Übersendung der Karte der Arlbergbahn.10 Dann nimmt er Bezug auf den Wechsel im Amt des Landesverwesers.11 Es heisst da: «... ich wünsche mit Dir, dass der zukünftige Landesverweser ein offener, charakterfester Mann sein möge, der seine Stellung richtig auffasst, dann wird er sich auch die Achtung erwerben und nicht nöthig haben, sich zu isolieren.» Weiter berichtet Menzinger über das jährliche Herbstmanöver und schildert die damit verbundenen Strapazen: «Täglich 6, 7 bis 8 Stunden zu Pferd ist für einen alten Kerl wie ich, schon viel.» Wie dem Brief zu entnehmen ist, war er im Sommer 1884 krank gewesen und nachher für 8 Wochen beurlaubt. Diese Urlaubszeit verbrachte er teils in Überlingen, teils im Bregenzerwald. «Zu einem Abstecher nach Vaduz hatte ich nicht mehr Zeit, werde aber im nächsten Jahre die Arlbergbahn benützen und von Feldkirch aus nach Vaduz zu Besuch kommen». Im letzten Teil des Briefes berichtet Menzinger noch über die Familie seiner Schwester Anna und deren Kinder. Da heisst es: «Der älteste Sohn Ludwig ist in London in einem Grosshandelshaus, der zweite, Hermann, bei Siemens und Halske in Berlin angestellt.»12 - Soweit der Inhalt des faksimilierten Briefes. Wie aus den anderen drei Briefen geschlossen werden kann, hat sich Menzinger schon zu jener Zeit mit dem Gedanken getragen, sich vorzeitig pensionieren zu lassen. Er tat dies dann aber erst Fünf Jahre 10 Hauptmann Ing. P. Rheinberger hatte zur Eröffnung der Arlbergbahn im Jahre 1884 eine «Karte der Arlbergbahn und der Rheintalbahnen» gezeichnet, welche im gleichen Jahr bei Orell-Füssli in Zürich gedruckt wurde. 11 Nach dem krankheitsbedingten Rücktritt von Hausens im Herbst 1884 trat Karl v. In der Maur an dessen Stelle als Landesverweser. 12 Hermann Kessler werden wir im nächsten Abschnitt wieder begegnen. 259
	        

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