Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1985) (85)

Zuerst stehen der Name des Siegelführers (in der in der Literatur üblichen, modernisierten Schreibweise) und seine Lebensdaten. Da- rauf folgen einige Angaben zu seiner Person, soweit diese wichtig sind, um die Bedeutung eines Siegels zu erkennen. Sofern die Lebensdaten nicht bekannt sind, werden hier die erste und letzte Erwähnung in den Quellen genannt. Weiter werden die wichtigsten Titel, Würden und Amter aufgezählt, da diese für die Auflösung der Siegelumschrift und die Verwendung des Siegels entscheidende Hinweise geben. Die eigentliche Beschreibung der Siegel beginnt mit der Bezeich- nung der einzelnen Siegel. Ist von einem Siegelführer nur ein Siegel bekannt, so wird dieses als «einziges Siegel» bezeichnet. Sind hingegen mehrere Siegel bekannt, so werden diese nach ihrer Grösse in «grosse Siegel», «kleine Siegel» und «Signete» eingeteilt. Mit dem Begriff «Signet» werden alle Kleinstsiegel (Ringsiegel, Petschaften) bis zu einer maximalen Grösse von 24 mm bezeichnet. Die Unterteilung nach der Grösse ist deshalb sinnvoll, weil Siegel unterschiedlicher Grösse ursprünglich unterschiedliche Würde ausdrückten und für verschiedene Zwecke verwendet wurden. Sind von einem Siegelführer mehrere Siegel der gleichen Grössenordnung bekannt, so werden diese in der Reihenfolge ihres ersten bekannten Gebrauchs numeriert. Der Bezeichnung des Siegels folgt die Beschreibung der äusseren Merkmale: Form, Grösse, Stoff, Farbe und Schutz der Siegel durch Wachsschüsseln und Holzkapseln. Bei den Papiersiegeln wird der Siegelstoff (Lack, Wachs oder Oblatenmasse), der die Papierdecke (mit dem Siegelabdruck) und das Dokument verbindet nicht angege- ben. Die Art der Befestigung der Siegel an einem Dokument wird beim Nachweis der Abbildung angedeutet: Bei Abdrücken «an» Urkunden handelt es sich um «angehängte», bei Abdrücken «auf» Dokumenten um aufgedrückte Siegel. Unter «Umschrift» wird eine Legende verstanden, die dem Siegelrand entlang verläuft, unter «Aufschrift» eine Beschriftung im Siegelbild. Die Um- und Aufschriften werden in einheitlichen Grossbuchstaben wiedergegeben. Wenn die Schrift nicht in lateini- schen Grossbuchstaben (lateinische Majuskel) gehalten ist, wird dies in Klammern angegeben, wobei zwischen gotischer Majuskel und gotischer Minuskel unterschieden wird. Abkürzungen werden in der Regel nicht aufgelöst, da sich die meisten aufgrund der Angaben über den Siegelführer von selbst verstehen. Lediglich schwierige Abkür- 22
	        

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