Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1984) (84)

Titel noch Datum trägt.38 Den genealogischen Angaben im Text zufolge ist diese Niederschrift zwischen den Jahren 1684 und 1686 entstanden. Der Anlass war offensichtlich eine Verherrlichung des Schutzpatrons der Familie Montfort, des «heiligen» Johannes von Montfort, der 1248 als französischer Kreuzfahrer auf der Insel Cypern gestorben ist.39 Ausführlich beschrieben werden die Kreuzzüge und die montfortische Familiengeschichte, die der Autor in sagenhafter Vergangenheit beginnen lässt. Allerlei Wappen werden beschrieben und abgebildet, darunter auch diejenigen der verwandten Werdenber- ger. Auch hier wird, wie bei Arzet, der geschichtlich nicht belegte Farben Wechsel des Sarganser Wappens berichtet: «Die Grafen von Werdenberg führen eine weisse Fahne in rotem Felde. Später haben die Grafen von Werdenberg in Sargans eine schwarze Fahne in weissem Schild geführt, dagegen haben die Grafen von Werdenberg in Schellenberg eine weisse Fahne in schwarzem Feld ausgesteckt». Damit enden die Mitteilungen und Aufzeichnungen über die Wappen der Grafen von Werdenberg-Sargans, und wir müssen nun die Frage stellen: Beruht die Darstellung einer weissen Fahne im schwarzen Feld lediglich auf einer ungesicherten Tradition? Oder reicht das, was wir hier zusammengetragen haben, aus, um die Annahme zu bestätigen, dass die Vaduzer Linie der Grafen von Werdenberg-Sargans ein eigenes Wappen geführt hat? Die Darstellung einer silbernen Fahne in Schwarz lässt sich nicht anhand von Quellen belegen. Sie beruht auf einer Tradition, die bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht, also nahe an das Aussterben der Vaduzer Linie der Grafen von Werdenberg-Sargans heranführt. Dass es ein Wappen in diesen Farben gab, kann als erwiesen angesehen werden, da es im 15. Jahrhundert von Thomas Lirer beschrieben und im 16. Jahrhundert von Tschudy gemalt wurde. Beide weisen dieses Wappen dem Haus Werdenberg zu und nicht den Montfortern. Bei Lirer kommt dies darin zum Ausdruck, dass er Heinrich von 38 Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Bestand B 123 l, Bü 54. 39 Eine um das Jahr 1720 entstandene Abschrift mit dem Titel «Historische und ordentliche Vorstellung oder Himmlischer Heldenglanz dess Heyligen Johannes» befindet sich im städtischen Montfortmuseum in Tettnang. 98
	        

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