Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1984) (84)

Linien des Hauses Werdenberg genau beschrieben werden und Tschudy (im Gegensatz zu Lirer) dieses Wappen keiner bestimmten Linie zuschreibt. Die Darstellung in Tschudys Wappenbuch kann daher als ein Beleg für dieses Wappen angesehen werden, der in keiner direkten .Abhängigkeit von Lirer steht. Die Treppenhalle im Westtrakt des Schlosses Vaduz ist mit den gemalten Wappen mehrerer Adelsgeschlechter geschmückt, die nach verschiedenen Stilmerkmalen (Schildformen, Laubkränze) etwa im letzten Viertel des 16. Jahrhunderts entstanden sein könnten. Das einzige Fahnenwappen dabei ist das der Grafen von Werdenberg- Sargans-Trochtelfingen, die silberne Fahne im roten Schild. Diese Darstellung führt in unserer Fragestellung nicht weiter. Spätere Hinweise auf die Farben der Werdenberg-Sarganser vermögen keine zusätzlichen Aufschlüsse mehr zu geben. Im 17. Jahrhundert scheint darüber keine Klarheit geherrscht zu haben. Für die einschlägige Literatur scheint die Schwäbische Chronik von Lirer in dieser Frage die wichtigste Quelle gewesen zu sein. Pater Andreas Arzet aus Konstanz, der Hauschronist der Grafen von Montfort, spricht sogar von einem Farben Wechsel. Er meint 1660 zu unserem Thema: «Es schreibt zwar Thomas Lyrer, dass in der Ersten und General-Abteilung des Rotenfahnischen Geschlechts die Veste Schel- lenberg Heinrich, Anselmi des ersten Montfortischen Grafen Sohn, sei zugeteilt worden; der auch in einem schwarzen Schild einen weissen Fahnen soll geführt haben . . . ; zwar werde diese Herrschaft den Werdenbergischen Grafen zu Sargans zugestanden, welche nämlich in einem weissen Schild einen schwarzen Fahnen gebraucht haben. Also ist vermutlich, dass diejenigen, so vor dieser Linie Schellenberg ingehabt, die Farben verwechslet und einen weissen Fahnen im schwarzen Schild geführt haben.»37 Das Hauptstaatsarchiv Stuttgart bewahrt in einem gebundenen Heft eine «geschriebene mit Abbildungen versehene Geschichte des gräflichen Hauses Montfort» (so das Repertorium) auf, das weder 37 P. Andreas Arzet, Montfortischer Ceder oder Unverwesner Stammenbaum der Uhralten Hochberühmten Grafen zu Montfort, Konstanz 1660/70. Bayerische Staatsbibliothek München, Cod.germ. 6365, S. 147 ff. 97
	        

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