Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1984) (84)

seinen Eltern gestiftet.48 Das ehemalige Altarblatt entdeckte Ministe- rialrat Wilhelm Bodens aus Bonn im Jahre 1949 in der Täfelung des Altars, zusammengerollt und mit zwei Nägeln festgehalten. Auf seine Veranlassung wurde das verblichene und unansehnlich gewordene Gemälde in den Restaurierungswerkstätten der Alten Pinakothek in München wiederhergestellt. Da die Grotenrather Pfarre an der Wiedereinsetzung des nunmehr restaurierten Bildes in den Altar nicht interessiert war, fand es eine neue Bleibe in der Diele des Heimatmu- seums in Heinsberg.49 Heute scheint das Museum nicht mehr bereit zu sein, das Altarbild zurückzugeben. Aber nicht nur der leichtfertige Umgang mit dem Altarbild ist zu beklagen. Es muss leider auch festgestellt werden, dass zwei kleine Tabernakelfiguren, die Hl. Clara und den Hl. Franziskus darstellend (Abb. 10), noch nach 1950'° auf unerklärliche Weise abhanden gekommen sind, was bis zu den Recherchen der Verfasserin unbe- merkt blieb. Der Verlust der beiden Figuren könnte mit dem Einbau eines diebstahlsicheren Tabernakels in der Mitte der fünfziger Jahre zusammenhängen. Dies jedoch wird Spekulation bleiben. Somit befindet sich der Eschener Hochaltar seit 1931 in der Pfarrkirche St. Cornelius in Grotenrath (Abb. 11). Diese wurde 1844 - 1847 nach den Plänen Johann Baptist Cremers51 als ein flachgedeck- ter klassizistischer Backstein-Saal mit Rechteckchor errichtet und 48 Zur Stiftung: Chronik (N 41), S. 51 u. 52. Auf dem Altarbild findet sich folgende Inschrift: ANLÄSSLICH * D * PRIMIZ * DES * R * P * PET * RÜTTEN * VON* S * ELTERN * GESTIFTET. 49 Die Kenntnis vom Schicksal des ehemaligen Altarbildes verdankt die Verfasserin einer Mitteilung des Heimatmuseums in Heinsberg. 50 Für die Kunstdenkmälerinventarisation des Fürstentums Liechtenstein Hess Erwin Poeschel diese Figuren fotografieren. Die Aufnahmen veröffentlichte er 1950. Poeschel weist ausdrücklich daraufhin, dass beide Figuren noch erhalten sind. Siehe: Erwin Poeschel (N 2), S. 231, Abb. 226 u. 227 sowie S. 232. 51 Zur Person Johann Baptist Cremers: Ingeborg Schild, Die Brüder Cremer und ihre Kirchenbauten, Bd. 23 der Veröffentlichungen des Bischöflichen Diözesanar- chivs Aachen, Mönchengladbach 1965; Willy Wegres/Albert Mann, Handbuch zur rheinischen Baukunst des 19. Jahrhunderts (1800 - 1880), Köln 1968, S. 39 f. 32
	        

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