Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1983) (83)

macht dies deutlich (Abb. 16). Sie weist gleichzeitig aber auch auf eindeutige Lücken hin, denn bis jetzt wurde niemals systematisch untersucht. Fazit: das römische Balzers steckt noch im Boden. JÜNGERE FUNDE Natürlich haben wir nicht nur diese prähistorischen und römi- schen Funde auf dem Runden Büchel gemacht. Es kamen in der Humuserde viele, meist neuzeitliche Kulturrelikte in Fragmenten vor. Von den meisten kann angenommen werden, dass sie mit der Heranführung von neuer Erde auf den Hügel in Bezug stehen, wie z.B. Suppenbeine mit eindeutigen Sägespuren oder Bauernkeramik in Scherben («Ribelschüsseln» u.a.m.). Dennoch stechen einige wenige Funde aus dieser Kategorie heraus, obwohl sie nicht näher bestimmt werden können. So fand sich zum Beispiel ein farbloses, transparentes Glasfragment am Fussende der Grabeinfüllung von Grab 40 (Bill + Etter 1981, Plan 4, m2 -K 19). Von der Oberflächentextur her könnte es zum latenezeitlichen Bestand gehören; von der Form her handelt es sich aber kaum um ein Armringfragment, erhalten blieb lediglich ein Randsaum und zwei davon leicht geschweift abzweigende Wülste; vom Profil her ist es eher eine kleine Glasschale (Abb. 17, 1). Ein weiteres unbestimmbares Stück bildet eine transparente, hohle und dünnwandige Glasperle aus der Gegend des Schambeines im Grab 13 (Abb. 17, 2). Aus dem frühen Mittelalter kannte man keine solchen Perlen. Deshalb wurde der Fund auch nicht besonders beachtet und schon im vorangehenden Bericht behandelt (Bill + Etter 1981). Wir erinnern, dass gerade das Grab 13 mit Steinplatten überdeckt war, von denen die eine gerade über der Beckengegend lag (Bill + Etter 1981, Abb. 8). Es handelt sich dabei auch um jenes Grab, bei dem sich unter der über der Brust gelegenen Deckplatte organische Reste auf einer Länge von 20 cm und einer Breite von etwa 5 cm verfolgen Hessen, wohl die letzten Reste eines Holzbrettes, eventuell eines Sarges. Ist diese Glaskugel doch eine gewollte Grabbeigabe? Ebenso müssen zwei undefinierbare, weil noch nicht konservierte Eisenfragmente nachgetragen werden: rechts neben dem rechten Unterschenkel in Grab 1 lag eine Eisenplatte mit vermutlich einer Niete und zwischen den Unterschenkeln von Grab 23 befand sich ein 29
	        

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