Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1983) (83)

Chur gedruckten Exemplare an Schulen vorrätig waren. Auf Hingers Vorschlag beschloss die Lehrerkonferenz am 17. Semptember 1863 eine gleiche Terminologie im Sprachunterricht für alle Schulen im Lande, die er festlegen sollte. Im Jahre 1887 kam eine neue Deutsche Sprachlehre für die Schulen des Fürstentums heraus. Es wurde von dem Dreimann- Kollegium Hinger, Rudolf Quaderer und Pater Hasler vorbereitet. Dabei leistete Anton Hinger die Hauptarbeit. Der Text besteht zum grössten Teil aus einer Grammatik; das folgende vierundzwanzig Seiten umfassende Wörterverzeichnis wurde seinerzeit als eine Art «liechtensteinischer Duden» angesehen. Die von der Landesschulbe- hörde dazu herausgegebene Anweisung enthält folgende Mahnworte: Von jetzt an haben sich sämtliche Lehrangestellte bezüglich der Benennung der Wort-, Satzarten u.s.w. an die in der Sprachlehre hierfür gebrauchten Ausdrücke zu halten zur Erzielung einer einheitlichen Terminologie in unseren Schulen. Damit und mit der Betonung der neuen Rechtschreibung waren Hingers ständige drin- gende Anliegen ausgesprochen! Er konnte den ihm am 6. Mai 1887 erteilten Auftrag so rechtzeitig ausführen, dass die Sprachlehre bereits im Herbst gedruckt vorlag und durch Verordnung vom 30. November 1887 die allgemeine Einführung verfügt wurde. In der Sorge um die Pflege der deutschen Sprache konnte Hinger in der Konferenz vom 19. Juli 1893 noch erreichen, dass je ein Amtsexemplar des vollständigen orthographischen Wörterbuches der deutschen Sprache von Konrad Duden allen Schulen zur Verfügung gestellt wurde. Rechenbücher, bisher als überflüssiger Luxus für die Hand der Schüler betrachtet, sind auch nach Hingers provisorischem Lehrplan von 1858 noch nicht erwähnt. Ein späteres, darauf basierendes, ausgearbeitetes, aber offenbar nicht gedrucktes Exemplar liegt im Regierungsarchiv Bündel XCIV/L; Abschriften könnten auch bei einzel- nen Schulen sein, z.B. in Balzers. Nach Jahren führten Hingers Anregungen zum Beschluss der Herbstkonferenz 1865, «dem prakti- schen Leben entnommene, für unsere Schulen und Verhältnisse passende Rechenbeispiele zur späteren Verwendung im Unterricht zu sammeln.»55 Acht Jahre später, 1873, gelang Hinger die Einführung der 55 Wie Anmerkung 16 S. 30 177
	        

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