Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1983) (83)

Fehler hiebey ist dieser, dass die Zieglscheüer und Ofen entfernt von der Thonstätte und selbst vom Wald Pürst hergestellt worden ist, wodurch bey jedwedem Brand bis 60 f Fuhrlohnskösten verursachet werden, die auf die Zufuhr des Thons ausgelegt werden. Der hiesige Ziegelthon ist mächtig unterschieden von jenem, den man in Mähren und Österreich zu haben pflegt, er wird nemlich in den sogenannten Rieden oder Sumpfgegenden, der8 mit einer Menge Vegetabilien9 verwachsen ist und zum Torf dienen könte, erholet, und dennoch ist die Eigenschaft der Ziegin die vollkommenste. Da die hiesigen Bauernhäuser meistens mit Ziegeln gedekt sind, so ist der Absatz sehr häufig und könnten 6 Brände jährlich verschlissen10 werden, wenn, wie ich schon jüngsthin angeführt, der Ziegler mehr angetrieben und die Manipulation vom Amte controliret würde. In dortiger Situation ist der obrigkeitliche Wald Pürst, der durch die Kriegsvorfallenheit gewaltsamme Beschädigungen erhalten hat, sich jedoch bei seiner vortreflichen Vegetation bald erholen würde, wenn die Einhüttung von Nendeln nicht immerwährend wäre. Pferd, Khüe und Ziegen treiben daselbst ihren Unfug, und nur jene Pflanzen gewinnen ein Fortkommen, die in Dörner-Gesträuchen emporspros- sen, wozu das Vieh keinen Zutritt nehmen kann. Der Walt enthält fürtrefliche Tannen und Fichten, die übrig gebliebene[n] Stämme liefern die stärksten Bretklötzer und auch Bauholz. Eine Befriedi- gung11 mit Stangen zu Abwehrung der Einhüttung, [die] Wund- machung12 der leeren Grasplätze, [die] Ausrottung der Dörner und [die] schlagweise Holzung des ohnehin überständigen Holzes würde dem Wiederwuchs dieses Waldes sehr gnediglich seyn, besonders wenn auch die Abgabe des jährlichen Wuhrholzes 3 unter der unmittelbaren Amtsaufsicht und jener des Jägers, der angewiesen werden sollte, allen Holzknechten öfters nachzusehen und über den Befund dem Oberamt den Raport zu erstatten, vollzogen würde. Aus diesem Pürst-Wald überging ich nach Mauern, besichtigte die da anno 1787 gebaute Pfarrey, [die] gegenwärtig neü aufgeführte Schule, [die] Kirche, die herrschaftliche^] Weinberge und das Torkelgebäude. Die Pfarrey ist in gutem Baustand. Die Schule [ist] 115
	        

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