Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1983) (83)

der Zucker sieht wie mit Ochsenblut überzogen aus, ist sauer statt süss, daher diesfalls keine Reserven zur Erholung. Dass ich doch bald werde fortkommen können, ist das wichtigste Heilmittl, von dem ich meine Gesundheit gewärtige. Vaduz, den 30.ten Juny 1808 Georg Hauer manu propria149 ANMERKUNGEN ZUM BERICHT VOM 30. JUNI 1808 1 Professionist: Handwerker. 2 Das geltende Erbrecht war durch das System der Realteilung bestimmt, d.h. der Besitz und oft sogar einzelne Grundstücke wurden unter den Erbberechtigten aufgeteilt. Dies führte zu der von Hauer beschriebenen extremen Güterzerstücke- lung. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts war die Obrigkeit bemüht, durch verschiedene Massnahmen (Änderung des Erbrechts, Verbot der Güterzerstücke- lung, steuerliche Massnahmen, Retraktsrecht usw.) diese Güterzerstückelung zu bekämpfen. 3 Eru(i)erung (= Erforschung) ist die wahrscheinlichste Leseart. 4 Dass die Untertanen je aus dem fürstlichen Privatbesitz ernährt wurden, ist masslos übertrieben. Um die von den Rheinbundstaaten geforderten Truppen stellen zu können, musste der Fürst dem Land beträchtliche Vorschüsse gewähren. 5 fretzen: füttern, fressen machen. 6 restieren: mit Zahlungen im Rückstand sein. Schulden beim Rentamt, das die fürstlichen Einkünfte verwaltete, bezeichnete man als Rentresten. 7 Die fürstliche Behörde in Vaduz führte bis 1848 den Titel «Oberamt» und nicht «Regierung». Hauer will lediglich ausdrücken, dass das Oberamt die Politik im Lande zu wenig bestimmte. 105
	        

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