Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1982) (82)

Familie und fand schliesslich Grossnichten und Urgrossnichten Moriz Menzingers über ganz Deutschland zerstreut - in München, Ham- burg, Erlangen und Ulm. Hier stiess ich auf sechs bisher unbekannte Aquarelle und drei Originalbriefe Menzingers, letztere aus den Jahren 1860, 1872 und 1880, aus Vaduz, Wien und Prag datiert. Bei diesen Grossnichten hat sich auch eine lebhafte mündliche Überlieferung über die letzten Lebensjahre des «Onkels mit den vielen gespitzten Bleistiften» erhalten. Es ist ein reiner Zufall, dass eine der Urgross- nichten sich an eine Studienfreundin erinnerte, von der sie wusste, dass diese auch Menzinger-Aquarelle besass. Meine Recherchen gingen natürlich sofort in diese Richtung und ergaben folgendes: ein Überlinger Goldschmied war Sammler von Menzingerbildern und hatte es im Laufe der Zeit auf die stattliche Zahl von gegen vierzig originalen Aquarellen unseres Künstlers gebracht. Nach seinem Tode im Jahre 1951 gingen diese an seine Kinder und Enkelkinder über und befinden sich jetzt wiederum an den verschiedensten, über ganz Deutschland zerstreuten Orten. Auf Grund meiner neugewonnenen Beziehungen, konnte ich dann noch mehr als vierzig weitere in Privatbesitz in Süddeutschland befindliche Bilder eruieren. Und endlich schloss sich der Kreis dort, wo ich mit meinen Nachforschungen nach Menzinger-Aquarellen sechs Jahre zuvor ohne Ergebnis begonnen hatte, im Städtischen Museum von Überlingen. Von Anfang an hatte ich auf Grund eines Briefes aus dem Jahre 19493 gewusst, dass zu jener Zeit noch einige grosse Mappen mit Zeichnun- gen Menzingers im Städtischen Museum Überlingen vorhanden sein mussten. Aber sowohl das Amt des städtischen Kulturreferenten, als auch dasjenige des Museums-Custos, waren in der Zwischenzeit neu besetzt worden. Und keiner konnte über die Existenz und den Verbleib der fraglichen Mappen orientiert sein, da früher nie ein Inventar über das Museumsgut aufgenommen worden war. Kürzlich lernte ich dann anlässlich eines Besuches in Sipplingen und Überlingen einen grossen Freund der Malerei Menzingers kennen. Auch ihm erzählte ich von den «verschwundenen Mappen» und siehe - er konnte sich daran erinnern, diese vor etwa fünfund- zwanzig Jahren im Museum gesehen zu haben. Nach einigen Tagen 3 Nachlass Poeschel. 11
	        

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