Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1982) (82)

kenntnisse, doch zeigten sie Richtungen auf, in die schon Poeschel selbst vergebens geforscht hatte und ich konnte auf Grund dieser Aufzeichnungen ein Konzept für das weitere Vorgehen erarbeiten.2 Als erstes nahm ich mir das städtische Archiv und das städtische Museum in Überlingen vor, weil Menzinger in Überlingen die letzten fünfundzwanzig Jahre seines Lebens verbracht hatte. Doch trotz grössten Entgegenkommens des dortigen Kulturreferenten war die Ausbeute zunächst enttäuschend. Nicht einmal die im Jahre 1949 in der Korrespondenz Poeschels noch erwähnten zwei Aquarelle waren in Überlingen mehr zu finden, geschweige denn, die dort auch aufgeführten Mappen mit Zeichnungen. Die im Überlinger Archiv aufbewahrten Urkunden und Papiere betreffen praktisch nur die Vorfahren Moriz Menzingers. Sie sind aber für die genealogische Forschung von grösster Wichtigkeit. Als persönliches Dokument war lediglich die Beförderungsurkunde zum Obersten der österreichischen Armee noch von einigem Interesse. Diese Urkunde stammt aus dem Jahre 1910. Da Menzinger laut «von Boetticher» eine Zeitlang in Mährisch- Weisskirchen, dem heutigen Hranice tätig war, nahm ich Kontakt mit dem Direktor der dortigen Technischen Forstmittelschule, dem zuständigen Bezirksarchiv in Prerov, sowie dem Staatsarchiv in Brünn auf. Die Recherchen an der Forstmittelschule mussten erfolglos bleiben, da ich von der falschen Voraussetzung ausgegangen war, dass Menzinger an dieser Schule Zeichenlehrer gewesen sei. Erst später erfuhr ich, dass er an der Militäroberrealschule gelehrt hatte, die natürlich seit dem Zusammenbruch der Donaumonarchie nicht mehr besteht. Bei den negativen Antworten der Archive in Brünn und Prerov wurde auch eingeräumt, dass die erhaltenen Unterlagen aus der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts nur sehr unvollständig sind. Durch das Vorangegangene schon eher entmutigt, nahm ich trotzdem noch eine dritte Spur auf. Ich wusste, dass eine Schwester Moriz Menzingers mit dem damaligen liechtensteinischen Landrich- ter Markus Kessler in Vaduz verheiratet war und dass Menzinger, auch als er längst nicht mehr in Vaduz wohnte, noch viele Jahre zu seiner Schwester auf Besuch kam. Also verfolgte ich die Deszendenz dieser 2 Nachlass Poeschel. 10
	        

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