Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1982) (82)

— 535 — Bedeutung: In dieser Urkunde werden zwar keine Orte Liechten- steins erwähnt, sie ist aber für die Geschichte des Landes dennoch wichtig. Denn unter den Mitgliedern des Bundes ob dem See befanden sich neben den Leuten des vaduzischen Walgaues ( = Sonnenberg) auch die Eschnerberger, diese laut Angabe des Feldkircher Chronisten und Zeitgenossen Tränkli und überdies laut Urkunde von 1405 Oktober 16 (Liechtensteinisches Urkundenbuch 113 n. 52). Der Walgau erscheint zwar in obiger Urkunde, allein damit ist auf Grund des Siegels (hl. Georg mit Schild und Lanze) das gleichnamige Gericht Jagdberg (Satteins-Röns) gemeint. Wie der Walgau (= Sonnenberg) war auch der Eschnerberg vorwiegend Gebiet unter der Herrschaft Bischofs Hartmanns von Werdenberg-Sargans zu Vaduz. Es muss also noch vor dem Friedensschluss vom 4. April 1408 in Konstanz ein Abkommen zwischen dem Bund ob dem See und Bischof Hartmann geschlossen worden sein, wodurch beide Gebiete, Esch- nerberg und Sonnenberg auf friedlichem Wege an Hartmann zurückgegeben wurden: daher konnten ihre Vertreter nicht mehr als Mitglieder des Bundes in Konstanz erscheinen. Eine friedliche Übereinkunft lag für die Vorarlberger Mit- glieder nahe, denn sie wendete die Kriegsgefahr von Süden her ab und vermied eine Besetzung und Erpressung durch Herzog Friedrich von Tirol, da nun Hart- manns Sonnenberg ihm den Weg versperrte. Bischof Hartmann, anfangs sogar mit dem Bund ob dem See verbündet, hat sich tatsächlich dessen Feinden nicht angeschlossen, ebenfalls laut obiger Urkunde, die beweist, dass er ab- weichend von den Bischöfen von Augsburg und Konstanz die Angehörigen des Bundes nicht in den Kirchenbann brachte. 1 König Ruprecht 1400 - 1410. 2 Herzog Friedrich von Österreich f 1439. 3 March, Kt. Schwyz, an der Mark Rätiens. 4 Landenberg = Altlandenberg, Gde. Bauma, Kt. Zürich. 5 Gachnang, Bez. Frauenfeld, Kt. Thurgau. 6 Eberhard III. von Württemberg f 1417. 7 Rudolf von Werdenberg-Heiligenberg zu Rheineck. 8 Teck bei Kirchheim BW. 9 Habsburger Seitenlinie zu Laufenburg. 10 Kirchberg, onö. von Biberach. 11 Nellenburg bei Stockach BW. 12 Seitenlinie Werdenberg-Sargans zu Schmalegg. 13 Lupfen bei Tuttlingen BW. 14 Gundelfingen, s. von Münsingen BW. 15 Roseneck in Rielasingen, s. von Singen BW. 16 Hohenklingen bei Stein a. Rhein. 17 Waldburg, osö. von Ravensburg BW. 18 Freiberg, Burg in Hürbel, ö. von Biberach. 19 Stein in Lauterach bei Ehingen BW.
	        

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