Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1982) (82)

nun nicht zur Gänze in das Liechtensteinwappen übernommen, sondern nur das zweite Feld in der Form des von Gold und Schwarz achtmal geteilten und mit einem grünen Rautenkranz belegten Schildes. Die Wappenänderung des Jahres 1620 ist deshalb bedeutsam, weil man damals das bis dort gebräuchliche Wappen nicht, wie man annehmen würde, lediglich um das kuenringische Wappen vermehrte, sondern man entschloss sich dazu, einen neuen Wappentypus zu schaffen. Man Hess die Vielfalt der Wappen von Besitzungen weg und schloss die vier für das Haus bedeutsamsten Wappen in einen gevierten Schild zusammen. Wohl aus genealogischen Gründen setzte man in die Felder 1 und 2 die Wappen von Kuenring und Liechtenstein nebeneinander, während an dritter und vierter Stelle die Wappen von Troppau und Schlesien die Herzogswürde zu dokumen- tieren hatten. Wir haben oben kurz daraufhingewiesen, dass Karl von Liechtenstein bei seinen Wappenbesserungen wohl von der Absicht geleitet war, nicht nur für seine, die regierende Linie, sondern für das Gesamthaus ein neues Wappen zu schaffen. Maximilian und Gund- acker haben aber die Wappenänderungen ihres Bruders erst nachdem auch sie die Fürsten- und Herzogswürde 1627 erlangten mitgemacht, und wenn sie damals auch Karls Wappen nicht völlig unverändert übernahmen, so rezipierten sie doch den Typus des gevierten Schildes, den Karl 1620 eingeführt hatte. Es war aber noch nicht genug der Varianten des Liechtensteinwap- pens, die Karl durchführte. Als Kaiser Ferdinand dem Fürsten als Entschädigung für seine durch Bethlen Gabor verwüsteten Besitzun- gen das Herzogtum Jägerndorf 1623 schenkte, mehrte Karl das oben beschriebene Wappen, indem er in das viergeteilte Wappen in eingepfropfter Spitze das goldene Hifthorn in blauem Felde von Jägerndorf aufnahm. Es war dies die letzte Wappenänderung des Herzogs und das beschriebene Wappen blieb bis zu seinem Tode am 12. Februar 1627 in Gebrauch. Die Vielfalt der Wappenänderungen des Fürsten Karl macht es notwendig, hier noch einmal, kurz zurückblickend, die hauptsächli- chen Varianten, die das karolingische Wappen von 1608 bis 1623 durchmachte, festzuhalten. Das geteilte liechtensteinische Hauswap- 228
	        

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