Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1982) (82)

Der Typus des strahlenförmig geteilten Schildes zeigt in den folgenden Jahren eine Reihe von Variationen. So Hess Karl 1614 einen Taler schlagen, der im Revers wieder den oben beschriebenen strahlenförmig geteilten Schild zeigt, diesmal aber mit acht Wappen, da an vierter Stelle der boskowitzische Schild eingeschaltet wurde. Ausserdem figuriert an Stelle des Wappens von Prossnitz ein Schild mit zwei Adlerköpfen. Es handelt sich hier wohl um das Wappen der Familie Wlaschim, die früher das Gut Mährisch Aussee, welches Karl durch die Vermählung mit Anna von Boskowitz erworben hatte, besassen. Am 4. Januar 1614 hatte Fürst Karl von Kaiser Ferdinand II. die Herzogswürde mit dem Herzogtum Troppau verliehen bekommen. Diese neue Würde war der Anlass zu neuen Wappenbesserungen. An erster Stelle, weil datiert, sei hier eine Anzahl verschiedener Wappen genannt, welche auf Münzen der Jahre 1614 und 1615 vorkommen. Sie zeigen den strahlenförmig geteilten Schild, wie der oben genannte Taler von 1614, und auf dem aufliegenden Mittelschild den gekrönten schlesischen Adler mit dem Wappen von Troppau und Liechtenstein auf der Brust. Diese Wappen sind an Stelle des Fürstenhutes mit dem Herzoghut gekrönt; dieser unterscheidet sich vom Fürstenhut durch eine mit Perlen oder Edelsteinen besetzte Spange. In mehreren Entwürfen dieser Zeit wird der Herzogshut auch schon mit zwei sich kreuzenden Spangen dargestellt, an deren Kreuzungspunkt ein goldener Knauf angebracht ist. Es wird der Herzogshut aber nicht konsequent verwendet. Es existieren aus späteren Jahren mehrfach Wappen, welche den Fürstenhut tragen. Neben diesem Wappentypus wurde das Stammwappen neben dem Troppauer Schild in Verbin- dung mit dem Fürsten- oder Herzogshut wiederholt auch allein verwendet. Ein Groschen aus dem Jahre 1614 zeigt als Wappen lediglich den schlesischen Adler mit den Wappen Troppau und Liechtenstein auf der Brust. In das Stamm- und Wappenbuch des Esaias Jessenski von Gross Jessen (herzoglicher Münzmeister in Troppau) trug sich Fürst Karl 1615 ein und Hess ein abermals völlig anderes Wappen einmalen. Auf einem viergeteilten Schild (Troppau, Schlesien, Boskowitz, Wlaschim) mit eingepfropfter Spitze (Märisch Aussee) liegt ein abermals viergeteilter Schild (in der oberen Hälfte der gespaltene Schild von Feldsberg, darunter Mistelbach und Hanau). Als Herzschild scheint das Liechtensteinwappen auf. 225
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.