Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1982) (82)

1. GESCHICHTE Die früheste ausdrückliche Erwähnung der Burg Vaduz erfolgt erst im Jahr 1322 anlässlich einer Verpfändung an Ulrich von Matsch durch Graf Rudolf von Werdenberg-Sargans. In einem zu Bendern zwischen den Grafen Ulrich I. und Hugo II. von Montfort mit den Grafen von Werdenberg sowie Friedrich V. von Toggenburg abge- schlossenen Vergleich vom 6. 12. 1338 erhielt der genannte Ulrich von Montfort-Feldkirch die an Vogt Ulrich von Matsch verpfändete Burg Vaduz samt Leuten und Gütern als Leibgeding bis zu seinem Tod. Ulrich von Matsch muss also auf die ihm 1322 eingeräumten Rechte aus seiner Pfandschaft zuvor schon verzichtet haben. Aber auch Ulrich von Montfort scheint die ihm 1338 zugestandene Nutzniessung von Burg und Herrschaft nicht bis zu seinem Ableben am 15. 4. 1350 innegehabt zu haben, denn in der Teilung der werdenbergischen Besitzungen am 3. 5. 1342 erhielt Graf Hartmann III. von Werden- berg-Sargans auch «Vaduz dü Burch und waz darzuo gehöret», ohne dass dabei die Rechte des Montforters eine Erwähnung fanden. 1416 gelangte die Feste in die Hände der Freiherren von Brandis, die in engste politische Beziehungen zum Hause Österreich traten. Da Ludwig von Brandis daher im Schwabenkrieg (1499) auf der Seite Habsburgs stand, wurde am Tag nach dem Treffen bei Triesen die Burg von den Eidgenossen eingenommen, geplündert und in Brand gesteckt, der Schlossherr aber in Gefangenschaft geführt. Nach dem Friedensschluss (26. 9. 1499) sorgte er für die Wiederherstellung der Burg, jedoch ohne wesentliche Ausbauten vorzunehmen, «baldt wardt das Dorff Triesen verbrennt zu Stund rucktendt die Eydgenossen für Vadutz das ward auffgeben ein Herr von Brandis darauff gefangen in die Eydtgnoschafft gehn Rapperschweyl geführt und daselbst biss zu endt dess Kriegs enthalten gross Gut im Schloss funden ward gebeüttet und das Hauss verbrant das war ein hesslich Fassnacht fewr. Vadutz das Schloss ist dem Krieg wieder gebawen.»1 Noch 1505 - zwei Jahre vor seinem Tod - hatte Ludwig von Brandis sich dem Kaiser gegenüber verpflichtet, das Schloss Vaduz wie auch die Burg Neu-Schellenberg dem Hause Osterreich gegen eine Vergütung von 1 Emser Chronik, S. 70 - 71 205
	        

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