Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1982) (82)

«internationalen» Untersuchungsgebietes ein derart gehäufter bis ausschliesslicher Amphibolit-Gehalt nur in diesen beiden Stationen vorkommt, könnte hiermit eine eigenständige, gut differenzierbare lokale Illtal-Keramik definiert werden, die magerungsmässig durch einen hohen Gehalt an Amphibolitfragmenten ausgezeichnet ist. Dies würde auch gut mit dem geologisch-petrographischen Aufbau des Hinterlandes der III (Silvretta-Ötztaldecke) übereinstimmen. Die Proben Me 328 vom Typ e (Schamottemagerung) und Me 370 vom Typ f (Kalzitmagerung) gehören nicht zur Laugen-Melaun Keramik; hinsichtlich ihrer Herkunft lässt sich leider nichts Bestimm- tes aussagen. Interessant ist die Beobachtung, dass die Urnenfelder- ware Me 323 und Me 328 durch einen gewissen bis überwiegenden Schamottegehalt gekennzeichnet ist, wie dies für die Urnenfelder Keramik der Siedlung Elchinger Kreuz nachgewiesen wurde.18 Inwie- weit diese technische «Spezialität» nur auf die Urnenfelder Keramik beschränkt ist, müssten grössere Untersuchungen klären, zumal die restlichen Urnenfelder Proben Me 238 und 315 zum Magerungstyp a gehören und Scherben anderer kultureller Ausrichtung auch Scha- motte aufweisen.19 4. ZUR HERSTELLUNG (Tab. 2, Abb. 8 - 10) Die untersuchte Keramik dokumentiert einen niedrigen Stand der damaligen Töpferkunst. Die Ware ist voller Risse, schlecht homogeni- siert und mit inhomogen verteilten Magerungspartikeln jeglicher Grösse durchsetzt (Abb. 8). Die Frage nach der Herkunft der Magerung wurde im vorhergehenden Kapitel diskutiert und es konnte gezeigt werden, dass die bisher ermittelten Kriterien nicht ausreichen^ um zwischen einem schon natürlich gemagerten Ton oder einem andern, dem Serpentinit-Magerung gezielt zugegeben wurde, eindeu- tig unterscheiden zu können. Nur im Falle der Probe Me 370 (Kalzitmagerung) ist auf Grund der scharfkantigen Umrisse eine vorgängige Zerkleinerung des Magerungsmaterials zweifelsfrei. Bei allen anderen Scherben deutet die kantengerundete, oft schön runde Form der Magerungselemente zumindest auf eine schlecht klassierte Sandfraktion, die einen kurzen natürlichen Transportweg hinter sich hat (kurzer Transportweg = geringer Abrieb = nur Kantenrundung). 169
	        

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