Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1982) (82)

neun Kinder, von denen aber nur vier das Erwachsenenalter erreichten. Er war an den Universitäten Freiburg und Tübingen zum Juristen ausgebildet worden und verband politisches Geschick mit einer einsichtigen Verwaltungstätigkeit. Die unruhigen Zeiten und manchmal heiklen Situationen der Revolutionsjahre verstand er geschickt zu meistern. In seine Amtszeit fallt der verheerende Rheineinbruch vom Jahr 1846, der das Land wieder einmal nahe an den wirtschaftlichen Abgrund brachte, aber auch der Abschluss des Zollvertrages mit Österreich im Jahre 1852, der eine wichtige Voraussetzung für die fernere wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung Liechtensteins bildete. Uber die weiteren Vorfahren der Menzinger, die ursprünglich aus dem Schwarzwald stammten, orientiert der beigefügte, bis ins frühe sechzehnte Jahrhundert zurückreichende Stammbaum. Wir finden also mit Moriz schon die dritte Generation der Menzinger in Liechtenstein und wir dürfen ihn mit vollem Recht als liechtensteinischen Künstler bezeichnen, denn immer wieder zog es ihn nach Vaduz zurück und ein grosser Teil seines noch erhaltenen künstlerischen Werkes gilt liechtensteinischen Motiven und der liechtensteinischen Landschaft. Er war aber auch de jure Landesbür- ger, denn als Sohn eines liechtensteinischen Beamten fiel ihm automatisch das liechtensteinische Bürgerrecht zu. Moriz Menzinger ist mit seinen beiden Schwestern und einem Bruder in Vaduz aufgewachsen und hat dort auch die Grundschule besucht, wobei es ohne Nachhilfeunterricht von Seiten seines Vaters wohl nicht abgegangen sein mag. Nach der Volksschule absolvierte er sechs Gymnasialklassen, davon drei in Feldkirch6 und drei in Inns- bruck. Während der Besuch des Gymnasiums Feldkirch durch die noch vorhandenen Zeugnisse belegt ist,7 ist Menzingers Name in dem sonst noch lückenlos vorhandenen Schülerverzeichnis des damals einzigen Innsbrucker Gymnasiums nicht enthalten. Nach den Auf- zeichnungen im Kriegsarchiv in Wien hätte er sechs Gymnasialklas- sen in Innsbruck besucht. 6 Söhne Liechtensteinischer Beamter konnten am Gymnasium Feldkirch zu ermäs- sigten Gebühren studieren (Vogt, S. 156). 7 Universitätsbibliothek Innsbruck. 14
	        

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