Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1981) (81)

Zwei Kindergräber bilden die Grabgruppe Süd (Plan 6), die sich am südlichen Hangfuss, östlich des Felssattelüberganges vom Runden Büchel zum Torkel-Büchel, befindet. Die Gräber liegen hintereinan- der in einer mit Glazialmaterial gefüllten Mulde neben dem Felsrük- ken. Grab 90 ist ein einfaches Erdgrab mit einem Skelett in gestreckter Rückenlage; in der Beckengegend fand sich ein Eisenfragment, das aber keine definierbare Form aufwies. Das Kind in Grab 91 scheint in Rückenlage mit angewinkelten Beinen bestattet worden zu sein, die später nach links umgekippt sind; die Arme sind leicht angewinkelt und die Hände liegen auf dem Becken auf. Die Gräbergruppe Nord (Plan 7) liegt am Abhang gegen das Missionsgebäude Gutenberg. Dieser Friedhof musste nicht vollständig ausgegraben werden, so dass die gesamte Ausdehnung nicht bekannt ist. (Dennoch steht fest, dass sich in der Nachbarparzelle im Obstgarten weitere Gräber befinden). Auch hier wurde anfänglich (?) eine Schicht von glazialem Material genutzt, um die Toten zu begraben, doch ist sie nur äusserst dünn und zudem in schräger Hanglage. Auch hier sind in Reihen nebeneinanderliegende Gräber erkenntlich. Eine stratigraphische Abfolge ist nur bedingt festzustel- len. Wohl gibt es vielfach Überschneidungen von Gräbern, aber die Skelette dieses Gräberbezirkes sind teilweise so stark beschädigt und die Horizonte so ausgeebnet, dass es oft schwer fällt zu entscheiden, welches Grab wohl älter sei als das andere (Abb. 17). Am besten erhalten sind die Gebeine in der südlichen Partie des Gräberbezirkes, wo auch am meisten glazialer Untergrund vorliegt, in den die Gräber treppenartig angelegt worden sind (Abb. 18). Aber auch hier, und vor allem in der nördlich anschliessenden Zone, musste vielfach mittels Felsschrotung die Grabsohle zur gewünschten Tiefe und Grösse ausgebrochen werden. Dass dadurch benachbarte Gräber gestört wurden, ist klar. Die erforderliche Grabtiefe dürfte hier nur 30-40 cm betragen haben, ein Mass, das sich durch den Höhenunterschied zwischen Felsabsatz und geschroteter Grabsohle bei den Gräbern 79 und 59 ergibt. Bestattet wurde wiederum geostet, in gestreckter Rückenlage. Ausnahmen in bezug auf diese Orientierung gibt es in diesem Bezirk keine. Oft wurde wiederum der leicht anhebende Felsverlauf verwendet, um die Kopfpartie der Toten etwas erhöht zu lagern. Eine Steinumfriedung der Gräber konnte nur selten und nicht besonders sorgfältig ausgeführt beobachtet werden. Grabbeigaben gab 39
	        

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