Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1981) (81)

Die beiden Schellenberger Ruinen wurden auf Antrag der Denkmal- schutzkommission am 22. Dezember 1981 durch Regierungsbeschluss unter Denkmalschutz gestellt. Am 25. Mai wurden die Grabungen auf dem Runden Büchel in Balzers unter der Leitung von Dr. Jakob Bill, Zürich, fortgesetzt. Sie dauerten bis 3. Juli und deckten ein schon im letzten Jahr festgestelltes Gräberfeld mit über 90 Bestattungen auf, die ohne Beigaben waren. Die Gräber werden ins 8. Jahrhundert datiert. Mehrmalige Einladungen zur öffentlichen Besichtigung der Grabungen wurden von zahlreichen In- teressenten benützt. Die Führungen wurden von Dr. Jakob Bill und vom Anthropologen Dr. Hansueli Etter betreut. Am Südfusse des Runden Büchels stiess man auf Reste einer eisen- zeitlichen Besiedlung. Die Grabung auf der Parzelle 139 ergab zahl- reiche Keramik- und Metallfunde der Latenezeit. Die Grabungsstelle ist damit nicht nur für die mittelalterliche sondern auch für die urgeschicht- liche Besiedlung von überregionaler Bedeutung. Die im Herbst durch- geführten Untersuchungen konnten nicht abgeschlossen werden. Sie werden uns noch weiterhin beschäftigen. Anlässlich der Restauration des alten Vaduzer Pfarrhauses fanden auf der Ost- und Nordseite unter der Leitung von Dr. Georg Malin, Mauren, Sondiergrabungen statt. Auf der Ostseite deuten Fundament- reste auf eine Häuserreihe aus dem 18. Jahrhundert. Bescheidene Ke- ramikfunde stammen aus der Zeit von 1400 bis 1800. Die Aufnahmen der Baureste können vielleicht später im Zusammenhang mit kirchlichen Bauten im Bereiche der ehemaligen Florinskapelle gebracht werden. Als Eigentümerin der Ruine Wildschloss hat die Gemeinde Vaduz mit dort notwendigen Sanierungsarbeiten begonnen. Da eine urge- schichtliche Besiedlung des Platzes und seiner Umgebung nicht auszu- schliessen ist, wurde eine archäologische Überwachung während der Restaurierung beschlossen. Anlässlich einer Abwasserleitungs- und Kabelgrabung vom Schloss Vaduz zum Absteigquartier wurde die dortige Bodenbeschaffenheit, besonders die Lössablagerungen, vom Vermessungsbüro Hubert From- melt, Vaduz, für den Historischen Verein kostenlos aufgenommen. 235
	        

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