Vom alten Grenzort Bendern Der Rheinübergang bei Bendern hatte sicherlich schon Bedeutung für die Bewohner des einstigen keltischen «Benedurum», wenn dies urkundlich auch nicht belegbar ist. Der Verkehr zwischen den rechts- und linksrheinischen Gebieten musste früher durch Schiffsfähren vermittelt werden, die teils für den Transport für Fuhrwerke und Personen, teils nur für den Personen- verkehr eingerichtet waren. Erstmals wird im Zinsbuch des Grafen von Montfort/Feldkirch vom Jahre 1363 die alte Rheinfähre im Räume Gamprin/Bendern er- wähnt: «Item Miga von Gamprin von ainem ackher ze dem alten var iJ virtel waiczen.»1 Diese alte Fähre muss sich nördlich von Bendern befunden haben, denn in einem Regest von 1394 heisst es: «... die Fähre im Haag (Bendern) verleihen die Grafen von Vaduz und die Herren von Sax gemeinsam, die Fähre von Gamprin wird aufgehoben.» Durch diesen Regest ist ein schon bestehender Rechtszustand—Auflassung der Fähre Gamprin — nochmals definiert worden (s. G. Malin, LUB. 1/4. Bd.). Die aufgelassene «alte var» in Gamprin war ein Erblehen der Herren von Schellenberg. In einer Abschrift vom Urbar der Herrschaft Schel- lenberg aus dem Jahre 1698 können wir nachlesen: «Dass fahr zue Gamperin ist/ab,unnd ob es mitler zeith/widerumben dahin käme, so ist von einem herren zue/ Schellenberg, der es zue ver-leichen hat ver- liehen umb Waissen. 2 fiertel.» Von einer Wiederinbetriebnahme der Fähre von Gamprin sind keinerlei Belege vorhanden. Dagegen war die Fähre Bendern-Haag im Mittelalter sehr stark frequentiert, denn sie vermittelte den damaligen bedeutenden Waren- verkehr auf der Handelsstrasse die vom Ricken und Toggenburg her nach Feldkirch führte. 1 Landesregierungsarchiv Innsbruck, Urb. 234/1 )s. B. Bilgeri,
LUB. 1/3, Bd. 4. Fortsetzung. Dieses Zinsbuch vom Jahre 1363 ist eine Fundgrube für die Namensforschung, z.B.: «Item der kessler gibt von ainem krumben ackher ze pender (Bendern) IV2 viertel. Item Predlers guet das hanns vom Marx pawet
giltet IV2 viertel.» 223