Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1981) (81)

Bodenbearbeitung erheblich gestört worden. Dennoch lässt sich auch hiereine Reihenstruktur der Grabanlagen erahnen. An wenigen Orten musste der Fels eingeschrotet werden, um dem Grab genügend Tiefe zu geben. Allgemein lässt sich sagen, dass fast alle Gräber mehr oder weniger geostet sind, wobei die Abweichungen meistens mit der Geländetopo- graphie in Zusammenhang gebracht werden können. Die Westgruppe z. B. ist etwas mehr gegen Süden orientiert. Wir sind der Überzeugung, dass die Topographie, das Platzangebot und der Verlauf der Glazial- mulden, die Richtung bereits angelegter Gräber oder auch der hier nicht nachgewiesenen Umfriedung und/oder der Kirche (?) für die Orientierung der Gräber im allgemeinen wichtiger waren als eine Ausrichtung nach dem kaum genau definierten Osten. Sollte gar der Ort des Sonnenaufgangs bei schönem Wetter eine Orientierungshilfe gewesen sein, verschiebt sich dieser je nach Jahreszeit wegen der stark profilierten Gebirgszüge erheblich, was das ganze Spektrum der vorgefundenen Grabrichtungen decken würde. Der Grabbau ist unterschiedlich. Einige wenige Gräber sind mit Steinplatten aus dem schieferigen Material des anstehenden Felsens umstellt und auch eingedeckt. Eine sehr sorgfältige Konstruktion weist das Grab 11 auf (Abb. 4 und 5). Auch die Gräber 40 und 43 sind mit Platten errichtet worden. An diesen Beispielen zeigt sich deutlich, dass ein Grabraum umstellt worden ist, in dem der Leichnam bestattet wurde. Andere Skelette sind mit Steinsetzungen umgeben, was besonders gut bei den Gräbern 24, 25 und 32 zu sehen ist. Die Anordnung der Steine an den Längsseiten ist bei diesen meist eigenartig. Sie sind auch so übereinander gelagert, dass sie eigentlich nicht von alleine halten sondern ins Grab hineinrutschen müssten (Abb. 6). Deshalb vermuten wir, dass bei der Grabvorbereitung die im Grundmoränenmaterial anfallenden Steine herausgelesen worden sind. Bei der Grablegung könnte seitlich eventuell ein Brett ange- bracht worden sein, an welchem die Steine wohl sorgfältig, aber nicht in sich selber statisch haltend, angehäuft wurden. Die Grabgruben sind in der äusseren Kontur grösser und auch wesentlich stärker gerundet, was für ein solches Auffüllen spricht. Ähnlich würde es wohl auch bei einer Sargbestattung aussehen, doch konnte auf dem Runden Büchel dafür kein eindeutiges Indiz (Holz oder Verfärbung) 23
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.