Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1981) (81)

2. Das Bild des liechtensteinischen Rheintales im Spiegel der Orts- und Flurnamen Die nachfolgende Gliederung der Orts- und Flurnamen lehnt sich an die Hammer'sche Arbeit (1973) an. 2. 1 DIE GEWÄSSERNAMEN IM LIECHTENSTEINISCHEN RHEINTAL Die liechtensteinische Naturlandschaft besass durch ihre spezifische geologische Ausgangslage vor allem im unteren Hangbereich weniger Fliessgewässer als die St. Galler Seite. Hierfür sind die Konfrontations- zonen im Grenzbereich der ost- und westalpinen Decke verantwortlich, die eine erhöhte Erosionsanfälligkeit der Gesteine mit sich bringen. Mächtige Schuttkegel, die weit ins Rheintal hinausragen, sind sichtbare Zeichen hierfür. Sie wurden von den Rüfen aufgeschichtet. Diese viru- lenten Wildbäche führen in der Regel nur in der Zeit der Schneeschmelze und nach Gewitterregen im Unterlauf Wasser. Sobald die hangwärtigen Fliessgewässer in den Ablagerungsbereich gelangen, strömt das Wasser weitgehend unterirdisch dem Grundwasser des Talbereiches zu. Der Grundwasserstand war allerdings über Jahrhunderte sehr hoch, so dass weite Teile des Talraumes versumpft waren. Ein Blick auf ältere Karten- werke zeigt, dass viele, ja fast die meisten Gewässer im Verlaufe der letzten Jahrzehnte verschwunden sind. Dies ist einerseits auf die Kulti- vierung des Talbodens mit dem Bau von Kanälen, andererseits auf das Eindolen und Fassen der Fliessgewässer in den Hanglagen und im über- bauten Gebiet zurückzuführen. Die starken Kiesentnahmen im Rhein- bett mit einer damit verbundenen Grundwasserabsenkung haben diese erwähnten Rahmenbedingungen noch verschärft, so dass rund 27 Kilo- meter Bäche und Gräben in den 1960-er und frühen 1970-er Jahren ausgetrocknet sind (vgl. Broggi, 1978). Diese. Verlustbilanz an Gewäs- sern ist auch an den derzeit vorliegenden einschlägigen Flurnamen ab- zulesen, wo viele früher gültige Aussagen heute im Gelände nicht mehr sichtbar sind. Im folgenden werden die verschiedenen Typen von Ge- wässern in den liechtensteinischen Flurnamen untersucht. 160
	        

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