Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1981) (81)

V. Schlussbemerkuhgen Eine Darstellung der Entstehung des Zollvertrages und der Aus- einandersetzung mit ihm verlangt, dass die Politik der Parteien (Bürger- partei und Vokspartei) mit in die Betrachtung einbezogen wird, will man den geschichtlichen Hintergrund erhellen. Die Innen- und Aussen- politik ist sehr stark durch die Konfrontation beider Parteien geprägt, die von deren unterschiedlicher Tradition und Zielvorstellungen her- rührt. Die Bürgerpartei, die 1928 eine Alleinregierung bildet, muss zu- erst — ganz anders als die Volkspartei, die traditionsgemäss auf die Schweiz ausgerichtet war und die bis 1928 die Regierungs- und Land- tagsmehrheit innehatte — ihr Verhältnis zur Schweiz bestimmen. Dass dies gerade in der Rechtspolitik nicht einfach war, zeigen die angeführ- ten Beispiele. Die Haltung der jeweiligen Oppositionspartei war zudem nicht angetan, die Regierung in ihrer Rechtspolitik zu unterstützen. Die Politik der Volkspartei brachte nach 1928 immer wieder Unruhe in die zwischenstaatlichen Beziehungen. Die Volkspartei fürchtete um «ihren» Zollvertrag. Die Bürgerpartei befindet sich während der Volkspartei- Regierungsmehrheit (1922 bis 1928) gegenüber der Schweiz in einer Abwartehaltung, wenn nicht gar in einer kritischen Distanz, weil sie argwöhnte, das monarchische Staatswesen komme zu sehr in den Sog demokratischer und liberaler Ideen.41 41 Vgl. Wille Herbert, Regierung und Parteien, 69 ff (wie Anmerkung 3); der- selbe, Landtag und Wahlrecht im Spannungsfeld der politischen Kräfte in der Zeit von 1918 — 39 in: Liechtenstein Politische Schriften, Heft 8, 126 ff. 109
	        

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