Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1980) (80)

Menschen in Exzesse stürzen (wie die geistliche und weltliche Geschichte nachweist), indem sie Bruder wider Bruder, Sohn wider Vater, ge- schweige denn Diener gegen den Herrn aufzustehen angetrieben haben. Drittens ist zu besorgen, dass ihn daran nichts hindern werde weder sein Gewissen, welches so beschaffen ist wie seine Handlungen aus- weisen, weder seine Liebe gegen Seine Majestät, weil er es sehr rächt, dass ihn seine Majestät vom Generalat abgetan haben. Viertens, dass er den Respekt gegen Euere Majestät verloren, indem er den Baron Suys gegen Euere Majestät animiert hat und indem er Euer Majestät zwar die Verfügung über die Quartiere anheimstellt und doch das Kriegsvolk seinem Gefallen nach in die Länder einziehen lässt. Diesen Verdacht vermehrt erstens als der Feind Prag und Umgebung gehabt hat, dass er sein Fürstentum und Haus zu Prag verschont hat, zweitens, dass er das spanische Kriegsvolk, weil es nicht von ihm ab- hängt, nicht im Reich gewollt hat, drittens, dass er den Feind zweimal, wie er es wohl gekonnt hätte, nach Aussage der Soldaten in Schlesien nicht geschlagen hat, viertens, wie man sagt, einen vornehmen Franzo- sen ohne Lösegeld mit Verehrung von tausend Dukaten freigelassen und den Jaras zu sich bestellt hat etc. Euere Majestät werden ohne Zweifel mehr Einzelheiten wissen; dies habe ich allein melden wollen, damit Euere Majestät wissen, worauf ich meine Meinung begründe. Weil Euerer Majestät Person und die Hoheit des Hauses, der Länder Wohlfahrt und die Religion in höchste Gefahr gesetzt werden und dabei so viele Unschuldige unterdrückt und in höchste Gefahr gebracht wer- den. Also sind Euere Majestät Gewissens halber schuldig, Abhilfe zu schaffen. Das Heilmittel ist, die Ursachen des Übels wegzunehmen. Deren sind zweierlei, das eine geistlich, nämlich dero reines Verhältnis zu Gott er- halten, auf Gottes Gnade und Allmacht vertrauen (denn in der grössten Not ist die rechte Zeit der Erprobung die Hoffnung in Gott, der nieman- den verlässt, der auf ihn vertraut), die geistliche Obrigkeit anhalten, dass sie den Gottesdienst sowohl in der Stadt als auch auf dem Lande fort- setzen und vermehren (was ich nur erwähnen möchte, die Geistlichen aber mehr zu überzeugen und zu fördern wissen), Verordnungen erlas- sen, dass die Justiz besser gepflegt werde (denn nach der Religion ist die 100
	        

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