Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1980) (80)

dass sich Ihre Majestät auf aller der katholischen Fürsten im Reiche Hilfe nicht wohl verlassen können, wie dann ein Teil zuwider, ein Teil neutral, die übrigen auch sehr ruiniert und teils ganz und gar von ihren Ländern gekommen sind; dass Ihre Majestät und das Haus Spanien diesen Krieg aushalten müssen und schwerlich auf die Länge werden ausdauern können: Ihre Majestät wegen der verderbten Länder, Spanien, weil ich vermeine, dass es der- selben an Leuten und Mitteln mangele, denn sonst würden sie in den Niederlanden mehr Fortschritte tun; und gesetzt, dass Ihre Majestät und deren Haus die Feinde im Reich unterdrückten, so ist davorzuhalten, dass alle umliegenden Potentaten, wie England, Frankreich, Dänemark, Schweden, Polen, Moskau, Tür- ken, Venedig, der Papst etc. würden zusammensitzen und nicht zulassen, dass das Haus Österreich sollte Deutschland dominieren, da dann zu besorgen wäre, dass das Haus Österreich das Erworbene nicht werde erhalten können und sich daneben in Gefahr begeben, das Eigene mit demselben auch zu verlieren; dass doch in Deutschland eine grosse Macht vorhanden, nämlich die Städte, welche wegen der Religion dem Gegner öffentlich oder unter der Neutralität anhängen und deren Macht schwerlich zu dämpfen ist wegen ihrer Befestigungen und der Leichtigkeit der Hilfe und der Verbindung untereinander; dass der Feind die Mündungen der vier Hauptströme des Römischen Reiches innehat, wodurch ihm Kriegsvolk, Munition und Armeen von anderen Ländern zukommen kann; dass Ihrer Majestät Länder wegen der Türken in grosser Gefahr, denn wegen deren Verderbung könnten sie aus eigenem Vermögen demselben keinen Widerstand tun. Sollen sie dazu Hilfe aus dem Reich erlangen, so müssten sie ihnen vorgreifende Bedingungen zulassen, dass den un- katholischen gegnerischen Deutschen dadurch Anleitung gegeben wird, sich an ausländische Fürsten zu hängen, wie es bereits von einem Teil der Katholischen geschieht, und es wäre zu besorgen, wenn Ihrer Maje- stät Kriegsvolk zum Teil unterliegt sich auch dahin wenden würden und dadurch die künftige Wahl eines Römischen Königs aus dem Haus Österreich Gefahr laufen würde. 93
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.