Notgrabung und baugeschichtliche Untersuchung im Haus Nr. 1, Eschen, Steinbös Am 22. Februar 1979 untersuchten der Konservator des Liechten- steinischen Landesmuseums, Felix Marxer, und der Verfasser auf eine telephonische Meldung hin die Baustelle an der Nordwestseite des Hauses Nr. 1 in Eschen, das Egon Näscher gehört. Der Hauseigen- tümer erweiterte und modernsierte seinen bäuerlichen Betrieb. Diesem Vorhaben opferte Egon Näscher einen älteren, 5.90 m breiten Zubau (Aussenmass) an der Nordwestseite des Wohnhauses. Als wir auf der Baustelle eintrafen, war die Nordostseite des alten Anbaues bis auf 80 cm Höhe abgebrochen, während die Südwestpartie bis zu einer Höhe von 3.60 m noch stand (vgl. Abb. 1). Dem Anwesen Näscher, Haus Nr. 1, Eschen, wurde in der Volks- meinung immer ein hohes Alter und bauliche Besonderheit zugespro- chen.1 In der Tat ist die exponierte Lage des Hauses auf der milden, obersten Hügelkante des Steinbös mit der Hausnummer 1 des alten Dorfes Eschen ein Grund, diesem Bau auch weiterhin Aufmerksamkeit zu schenken. Das Gemeindegebiet von Eschen stösst im Steinbös (Mauren) auffallend weit ins eigentliche alte Wohngebiet des Dorfes Mauren vor (Planbeilage 1). Es ging in den Untersuchungen von 1979 nicht darum, das ganze Haus baugeschichtlich zu erfassen, sondern unsere Nachforschungen beschränkten sich auf die dem Abbruch frei- gegebenen Bauteile an der Nordwestseite des Wohnhauses (Koordinaten 158 801/3176; Planbeilage 2). Die Grabungsequipe des Bauamtes, welche uns in verdankenswer- ter Weise Ing. Karl Hartmann unter der Leitung von Werner Batliner zur Verfügung stellte, begann ihre Arbeit am 23. Februar 1979; am 2. März sind die Räumungsarbeiten und Grabungen abgeschlossen worden. Peter Albertin, Winterthur, fertigte die Planunterlagen an; Walter Wächter, Schaan, photographierte die freigelegten Architektur- 1 Schreiben von Pfarrer Fridolin Tschugmell vom 21. Juni 1970 an den Ver- fasser. Hinweis auf die Vermutungen, welche Gustav Matt in der «Geschichte der Matt» vorgetragen hat. Auch Eugen Schafhauser schenkte dem Haus seine Aufmerksamkeit und machte Aufnahmen zum baulichen Zustand (telephoni- sche Mitteilung vom 23. Februar 1979). 297