Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1980) (80)

millariella mellea) bezeichnet werden. Pleurotus ostreatus wird sogar, ähnlich wie der «Champignon de Paris» (Agaricus bisporus), in künstli- chen Anlagen kultiviert und neuerdings auch von Pflanzen-Versand- häusern für die «Hauszucht» angeboten. Auch andere Pleurotus-ArXtn sind gute Speisepilze, mit Ausnahme von P. columbinus, der nach ROMAGNESI (1971: 213) Verdauungsbeschwerden verursachen kann. Zu beachten ist bei der Zubereitung des Hallimasch, dass rohe Frucht- körper leicht giftig sind. Das Kochwasser sollte weggeschüttet werden. Roh geniessbar und gut sind einige Gallertpilze wie der Eispilz (Pseudohydnum gelatinosum) oder das Judasohr (Hirneola auricula- fudae). Auch junge, frische Fruchtkörper des Schwefelporlings (Laeti- porus sulphureus) werden mancherorts geschätzt. Verwertbar sind aller- dings nur Exemplare von Laubbäumen, da Hüte an Nadelbäumen (vor- wiegend an Lärchen) stark harzig schmecken. Wegen ihres angeblichen Geschmackes nach gebackenen Hähnchen wird der Pilz in manchen Regionen der USA als begehrtes «chicken of the woods» gesucht (nach GILBERTSON 1980: 15). Ein guter Speispilz ist auch die Ochsenzunge (Fistulina hepatica), die in Liechtenstein am Fusse alter Eichen zu er- warten wäre. Als geniessbar, jedoch oft von recht unterschiedlicher Güte, werden auch frische Fruchtkörper von Polyporus squamosus, Hericium- Arten, Creolophus cirrhatus, Bondarzewia montana, Lentinus lepideus, Lentinellus cochleatus, Flammulina velutipes, Hypholoma sublateritium und einer Anzahl Agaricales-Arten an Holz wie Pluteus-Anen, Coprinus- Arten, Tricholoma-Arten u.a. (vgl. z.B. SYRCEK et al. 1979) ange- geben. Nach RINALDI & TYNALDO (1973) seien sogar junge Frucht- körper von Inonotus hispidus und Polyporus brumalis geniessbar, auch die zinnoberroten Becher des Ascomyceten Sarcoscypha coccinea, die gallertige Auricularia mesenterica u. a. Aus kulinarischer Sicht sind sie jedoch wertlos. Die Anzahl giftiger Pilze an Holz ist gering. Eine Reihe von ge- niessbar geltenden Arten kann unter Umständen Verdauungsbeschwer- den verursachen, insbesondere ältere Exemplare von ledriger Konsistenz. Rohe Fruchtkörper des Hallimasch sind leicht giftig. Für tödlich giftig halten SVRCEK et al. (1979) Galerina marginata. Als Giftstoff ist das Cyclopeptid d-Amanitin nachgewiesen worden, das zu den Ama- (113) 
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