Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1980) (80)

Parasit und Weissfäuleerreger an Sanddorn, nach JAHN (1979: 164) auch an Eleagus. Eine seltene, wenngleich in grösseren Sanddornbestän- den lokal häufige Art. Der oben bezeichnete Fundort stellt den Fuss einer SW exponierten Kalk-Felswand (jurassischer Quinterkalk aus dem Malm) dar, die sich rund 350 m über das Rheintal erhebt und an die nach unten Relikt-Föhrenwälder anschliessen. Das Sanddorn-Vorkom- men, das z.T. schon auf Schweizer Gebiet hinüberreicht, wird als weit- gehend autochthon angenommen (M. F. BROGGI, mündl. Mitt.). Eine Angabe MURRs (1918: 348) von «P. igniarius (L.). Fr. Auf Hippophae in der Alpenanlage der Stella matutina» (Feldkirch) dürfte sich eben- falls auf diese Art beziehen. Phellinus igniarius (L. ex FR.) QUEL. — Falscher Zunderschwamm Fundorte: Planken, Nendlerrüfe, 450 m (F 
10): Salix alba-Geast, MFB + SP 1979-11-17. - Vaduz, Rheinau, 445 m (D 17): Safe-Strunk, EW 1980-03-/, Li 300. - Schaan, Zollstrasse, 470 m 
(C12): Malus domestica-Stamm, SP + WZ 1980-09-07. Ein häufiger Parasit und Kernholzzerstörer an älteren Weiden, auch an Apfelbäumen, so z.B. sehr verbreitet in den Obstgärten um Schaan. In Siedlungsgebieten gerne an Trauerweiden, die dann zu Windbruch neigen. Die grossen, mehrjährigen konsolenförmigen Fruchtkörper, die an jene des Echten Zunderschwammes (Fontes jomentarius, vgl. S. 51) erinnern (Name!), werden von den Jägern als Konsolen für Tierpräpa- rate gesammelt. Phellinus pini (BROT, ex FR.) A. AMES — Kiefern-Feuerschwamm Fundort: Vaduz, Bannholz, 580 m (E 14): 
lebd. Pinus sylvestris-Stamm, MFB + SP 1979-11-17. Ein bemerkenswertes Vorkommen dieses in Europa mediterran- submediterran und kontinental verbreiteten Porlings im Reliktföhren- bestand des Bannholzes! Die trockene, kontinental getönte Lage der Hänge um Vaduz, die bekanntlich auch Weingärten tragen (vgl. Abb. 13), wird durch das Auftreten von Ph. pini besonders unterstrichen. Der Kiefern-Feuerschwamm ist im Mittelmeergebiet an mediterra- nen Pinus-Arten weit verbreitet, ebenso in den kontinentalen Pinus- Arealen Nord- und Osteuropas. In Mitteleuropa wird er nur vereinzelt an sehr alten Föhren angetroffen, was u. U. auch in der forstlichen Nut- zung dieser Baumart und der damit verbundenen kurzen Umtriebszeit begründet sein kann. (69) 203
	        

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