Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1980) (80)

in seiner Beschreibung Liechtensteins 1815 das Bad Vogelsang «ost- südlich liegt ziemlich erhaben am Berge ein Badgebäude, Vogelsang genannt», sagt aber irrtümlich, dass das Bad schon mehr als dreissig Jahre eingegangen sei, während es 1799 noch in Betrieb stand. Weiters führt Schuppler aus: «Die Badequelle ist schwefelhaltig, und ober ihr soll ein sauberbrunnenartiges Mineralwasser eingegangen sein.» Im Bad droben befand sich eine Kegelbahn, und eine Bäckerei war im Hause untergebracht. Das Wasser zum Bade wurde hergeleitet und vorge- wärmt.48 Eine eigentliche gute Strasse zum Badhaus hinauf bestand damals noch nicht. Die Ware musste mühsam hinaufgesäumt oder getragen werden. Über den Umfang des Betriebes im Bad Vogelsang lässt sich heute wohl kaum mehr genaueres sagen. Oehri, unter dem das Bad gänzlich einging, hatte es beispielsweise 1793 noch für 50 fl. verpachtet, für die damaligen Verhältnisse ein ordentlicher Pachtzins. In den Sommer- monaten hatten nach den Aussagen in Prozessakten drei bis vier Per- sonen vollauf zu tun. Bad und Gasthaus Vogelsang waren ein beliebter Ausflugspunkt geworden.49 Ein wertvoller Bestandteil des Lehens stellte das Recht der Errich- tung eines Weinschankes im Triesner Oberdorf für den jeweiligen Be- sitzer dar. Obwohl kein eigentliches Gasthaus (keine warmen Speisen durften verabreicht und keine Fremden beherbergt werden) auf Grund des Lehenbriefes errichtet werden sollte, ist diese Beschränkung, wie aus den vorhandenen Akten und Verhörprotokollen ersichtlich ist, nicht so genau genommen worden, soweit nicht die Konkurrenz Klage führte.50 48 RA Schuppler, Landbeschreibung 1815 L.VW. 12/60 und Menzingerregistratur Bund 47. 49 GAT Bund 5 Fasz. 3; Abrechnung 8. 8. 1795 Oehri-Wildburger in: do. RA Menzinger Registratur Band 47. 50 siehe Fussnoten hier 31, 32 und 38. 131
	        

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